Lucas Mahias in der Kawasaki Puccetti Racing Box – der schnelle Franzose kehrte nach seiner in Assen erlittenen Handverletzung nach einer Zwangspause in Most für die Premiere in Navarra wieder ins Paddock zurück (© Kawasaki Racing Team).

Rea am Freitag schnellster in Navarra – keine Zeitverbesserungen im FP2

Während im FP1 am Morgen Jonathan Rea auf seiner Kawasaki ZX-10RR das Mass aller Dinge war, begnügte sich der Nord-Ire am Nachmittag mit der siebtbesten Zeit. Doch seine schnellste Runde im ersten freien Training wurde dabei auch von seinen Konkurrenten nicht erreicht. Weil die Temperaturen deutlich höher waren als am Morgen, gilt der neue Mister Superpole damit als Favorit für die Ausscheidung auf die Startaufstellung. Seine Zeit von 1’37.629 aus dem FP1 wurde von Toprak Razgatlioglu als schnellstem des Nachmittags deutlich verfehlt, aber natürlich gehört der Türke nebst Scott Redding, US-Boy Gerloff und den beiden Italienern Rinaldi und Locatelli für die Superpole zu den heissesten Kandidaten. Nachfolgend die Zeiten aus dem FP2, wobei die Tagesbestzeit von Jonathan Rea durch den Yamaha Piloten um etwas über eine halbe Sekunde verpasst wurde. Als einer der wenigen stürzte im FP2 Garrett Gerloff, was den Texaner jedoch nicht daran hinderte, danach noch die fünftbeste Zeit zu fahren.

P, No, Rider, Bike, Time(,Gap), LL, km/h
1, 54, RAZGATLIOGLU Toprak, Yamaha YZF R1, 1’38.134, , 20, 290
2, 45, REDDING Scott, Ducati Panigale V4 R, 1’38.353, 0.219, 21, 286
3, 21, RINALDI Michael Ruben, Ducati Panigale V4 R, 1’38.470, 0.336, 17, 291
4, 55, LOCATELLI Andrea, Yamaha YZF R1, 1’38.520, 0.386, 21, 289
5, 31, GERLOFF Garrett, Yamaha YZF R1, 1’38.571, 0.437, 12, 281
6, 7, DAVIES Chaz, Ducati Panigale V4 R, 1’38.636, 0.502, 15, 289
7, 1, REA Jonathan, Kawasaki ZX-10RR, 1’38.662, 0.528, 17, 291
8, 22, LOWES Alex, Kawasaki ZX-10RR, 1’38.671, 0.537, 18, 288
9, 66, SYKES Tom, BMW M 1000 RR, 1’38.719, 0.585, 17, 285
10, 47, BASSANI Axel, Ducati Panigale V4 R, 1’38.823, 0.689, 20, 286
11, 60, VAN DER MARK Michael, BMW M 1000 RR, 1’38.839, 0.705, 19, 285
12, 19, BAUTISTA Alvaro, Honda CBR1000 RR-R, 1’39.046, 0.912, 19, 288
13, 53, RABAT Tito, Ducati Panigale V4 R, 1’39.189, 1.055, 23, 278
14, 91, HASLAM Leon, Honda CBR1000 RR-R, 1’39.207, 1.073, 16, 293
15, 44, MAHIAS Lucas, Kawasaki ZX-10RR, 1’39.487, 1.353, 16, 281
16, 3, NOZANE Kohta, Yamaha YZF R1, 1’39.826, 1.692, 22, 279
17, 94, FOLGER Jonas, BMW M 1000 RR, 1’39.847, 1.713, 17, 283
18, 23, PONSSON Christophe, Yamaha YZF R1, 1’40.492, 2.358, 20, 283
19, 36, MERCADO Leandro, Honda CBR1000 RR-R, 1’40.699, 2.565, 19, 277
20, 6, URAMOTO Naomichi, Suzuki GSX-R1000R, 1’41.139, 3.005, 17, 273
21, 84, CRESSON Loris, Kawasaki ZX-10RR, 1’41.653, 3.519, 16, 278
22, 14, URIBE Jayson, Kawasaki ZX-10RR, 1’42.256, 4.122, 18, 279

Scott Redding (Aruba.it Ducati) brachte viel Aufregung ins WSBK Transferkarussell, als am Donnerstag sein Wechsel zu BMW für die nächste Saison bekannt gegeben wurde. Die Spekulationen über seine Nachfolge laufen seither auf Hochtouren.

Jonathan Rea und seine Klarstellung zur Situation in der Weltmeisterschaft
Was viele Journalisten offenbar längst vergessen haben, rief der Rekordweltmeister nochmals deutlich in Erinnerung. Im Interview vor dem Navarra Wochenende betonte die Kawasaki Hoffnung, dass er sich vor zwei Jahren nach den ersten fünf Runden in einer wesentlich schlechteren Position befand. Während er aktuell immer noch knapp in Führung im Zwischenklassement liege, betrug 2019 nach Runde 6 in Jerez über 40 Punkte. Was nichts anderes bedeute, als dass er trotz einiger Fehler und Probleme derzeit in einer sehr guten Position für die Titelverteidigung sei. Bereits sechs von 18 Rennen konnte er diese Saison für sich entscheiden, was mehr als doppelt so viel wie Redding ist, der 2021 erst dreimal gewann. Es ist damit zumindest bewiesen, dass die Chancen von Rea in diesem Jahr bei weitem nicht so schlecht sind, wie oft auf einschlägigen Portalen dargestellt.

Jonathan Rea (Kawasaki ZX-10RR) steht nach sechs Runden in der Weltmeisterschaft sehr gut da – wesentlich besser als WM-Leader zumindest als sein letztjähriger Herausforderer Scott Redding und noch kommen Strecken, auf welchen der zweitplatzierte Toprak Razgatlioglu in früheren Rennen Schwächen zeigte (© Kawasaki Racing Team).

Der unterschiedliche Weg des Herausforderers und sein Wetterglück
Topraks Marke steht derzeit bei fünf, aber er hatte und dies ist die wirkliche Überraschung des Jahres, eine bisher konstanteres Saison als der Titelverteidiger. Seine Strategie ist laut eigener Aussage möglichst jedes Rennen zu gewinnen, während der amtierende Weltmeister bei jedem Lauf auch an den Gesamtstand schielt. Es wird besonders interessant zu beobachten sein, wessen Herangehensweise eher zum Ziel führen wird. Unbestritten ist, dass der Türke in dieser Saison bisher oft schon beinahe unglaubliches Wetterglück hatte, wie beispielsweise in Donington, wo er bei Nässe sofort chancenlos wirkte, es aber mehrheitlich in den Rennen trocken blieb. Seine größte Schwäche fällt vor allem auf, wenn man seine Performance im Vorjahr auf der nächsten Strecke im Kalender genau betrachtet. Während Razgatlioglu 2019 noch zwei Rennen auf dem Circuit de Nevers in Magny-Cours gewonnen hatte, war sein bestes Resultat im Vorjahr ein sechster Platz. Rea hingegen verpasste das Punktemaximum nur aufgrund von Reifenproblemen im letzten Rennen, wo er vierter wurde, statt drei Siege zu feiern.

Alvaro Bautista vor der HRC Honda Box – der schnelle Spanier hatte einen hervorragenden Auftakt im ersten freien Training und war mit P7 noch vor sämtlichen BMW Piloten platziert.

Die Situation vor der Superpole und dem 1. Rennen und die Abwesenden

Der WorldSBK Freitag bei der Premiere in Navarra verspricht für am Samstag ein interessantes Qualifying und Rennen. Die Ausgangslage scheint derzeit noch völlig offen und es ist gut denkbar, dass es wie in Most nicht zu einem reinen Zweikampf zwischen den beiden im WM-Zwischenklassement führenden kommen wird. Nebst Rea und Toprak machen auch eine ganze Reihe weiterer Fahrer einen starken Eindruck und könnten durchaus in der Lage sein, ganz vorne ein Wörtchen mitzureden. Leider abwesend sind Isaac Viñales aufgrund eines positiven Covid-19-Tests und bereits zum dritten Mal in Folge Eugene Laverty, weil sein Team gar nicht erst anrückte. Wir hatten bei seinem Fehlen am Barcelona Test trotz Anreise in Katalonien im Frühling bereits klargestellt, dass RC Squadra Corse nicht WM-würdig ist. Leider behielten wir damit recht und der notorische Pechvogel der WSBK ist nebst den Team-Angestellten dabei der größte Leidtragende.

Garrett Gerloff und seine Yamaha bei seinem Crash in Turn 4 im zweiten freien Training, der für den US-Boy glimpflich ausging.

FP2 der WorldSSP 600

WM-Leader Dominique Aegerter verpasste die Bestzeit aus dem FP1 von Manuel Gonzalez am Nachmittag nur um winige 16 Tausendstel, womit der Schweizer die zweitschnellste Zeit des Tages fuhr. Während Philipp Öttl trotz privaten Test auf dem Circuito de Navarra vor einigen Monaten nicht ganz vorne mit dabei war, schienen auch Odendaal und De Rosa einige Probleme zu haben. Auf der anderen Seite waren Jules Cluzel und Randy Krummenacher von Beginn an vorne mit dabei.

P, No, Rider, Bike, Time(,Gap), km/h
1, 77, AEGERTER Dominique, Yamaha YZF R6, 1’41.197, , 260
2, 16, CLUZEL Jules, Yamaha YZF R6, 1’41.781, 0.584, 258
3, 94, CARICASULO Federico, Yamaha YZF R6, 1’41.792, 0.595, 254
4, 21, KRUMMENACHER Randy, Yamaha YZF R6, 1’41.795, 0.598, 255
5, 4, ODENDAAL Steven, Yamaha YZF R6, 1’41.844, 0.647, 258
6, 81, GONZALEZ Manuel, Yamaha YZF R6, 1’41.872, 0.675, 254
7, 29, BERNARDI Luca, Yamaha YZF R6, 1’42.101, 0.904, 256
8, 95, TAKALA Vertti, Yamaha YZF R6, 1’42.319, 1.122, 258
9, 9, JESPERSEN Simon, Yamaha YZF R6, 1’42.434, 1.237, 265
10, 5, OETTL Philipp, Kawasaki ZX-6R, 1’42.507, 1.310, 255
11, 66, TUULI Niki, MV Agusta F3 675, 1’42.556, 1.359, 255
12, 3, DE ROSA Raffaele, Kawasaki ZX-6R, 1’42.637, 1.440, 258
13, 61, ONCU Can Alexander, Kawasaki ZX-6R, 1’42.785, 1.588, 254
14, 25, BRENNER Marcel, Yamaha YZF R6, 1’42.933, 1.736, 257
15, 72, GOMEZ Borja, Yamaha YZF R6, 1’42.938, 1.741, 256
16, 17, GUTIERREZ IGLESIAS Oscar, Yamaha YZF R6, 1’42.956, 1.759, 255
17, 55, HENDRA PRATAMA Galang, Yamaha YZF R6, 1’43.031, 1.834, 255
18, 71, BERGMAN Christoffer, Yamaha YZF R6, 1’43.058, 1.861, 257
19, 78, OKUBO Hikari, Kawasaki ZX-6R, 1’43.096, 1.899, 253
20, 31, VALLE Daniel, Yamaha YZF R6, 1’43.109, 1.912, 260
21, 56, SEBESTYEN Peter, Yamaha YZF R6, 1’43.243, 2.046, 254
22, 22, FULIGNI Federico, Yamaha YZF R6, 1’43.300, 2.103, 252
23, 34, MANFREDI Kevin, Yamaha YZF R6, 1’43.548, 2.351, 254
24, 96, SANCHIS MARTINEZ David, Yamaha YZF R6, 1’43.594, 2.397, 254
25, 6, HERRERA Maria, Yamaha YZF R6, 1’43.726, 2.529, 251
26, 24, TACCINI Leonardo, Kawasaki ZX-6R, 1’43.901, 2.704, 248
27, 84, FABRIZIO Michel, Kawasaki ZX-6R, 1’43.975, 2.778, 251
28, 2, MONTELLA Luigi, Yamaha YZF R6, 1’44.063, 2.866, 256
29, 42, FROSSARD Stephane, Yamaha YZF R6, 1’44.081, 2.884, 255
30, 69, MONTERO HUERTA Eduardo, Yamaha YZF R6, 1’44.591, 3.394, 243

Circuito de Navarra

Die Streckenskizze von Navarra, wo am 22. August 2021 das erste WorldSBK Rennen der Geschichte gestartet wird. Mit 9 Rechts- und 6 Linkskurven wird der Circuito de Navarra wie die meisten anderen Strecken im Kalender im Uhrzeigersinn befahren. Die Rennstrecke wurde im Juni 2010 fertiggestellt und ist 3,933 km lang und die Start-Ziel-Gerade misst 800 m.

Der aktuelle WM-Stand in der WorldSBK

Zeitplan der WM-Runde von Navarra

>WSBK Navarra Vorschau siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© WorldSBK).