Der WM-Dritte Phillip Öttl ist einer der Mitfavoriten auf den WorldSSP Titel 2020. Der Deutsche freut sich darauf, wenn es hoffentlich bald wieder losgeht (© WorldSBK).

Erste offizielle Nennliste der 600-er und 300-er für 2021

Am 9. Februar 2021 wurde eine erste provisorische WorldSupersport Startaufstellung für kommende Saison offiziell veröffentlicht. Leider fehlen einige Namen wie beispielsweise Patrick Hobelsberger, der 2021 in der IDM antreten wird. Jaimie van Sikkelerus fährt in der BSB Supersport und Andy Verdoïa tritt in der italienischen SSP 600 Meisterschaft CIV an. Corentin Perolari und Hikari Okubo fanden in der MotoE Unterschlupf. Als einer der letzten lange unbestätigten Fahrer fand am Ende auch Randy Krummenacher als Weltmeister von 2019 noch einen Platz bei EAB Racing. Leicht wird es für den „Krummenator“ jedoch bestimmt nicht, seinen im Vorjahr freiwillig aufgegebenen Titel zu verteidigen. Sogar aus dem eigenen Land wird mit dem „Domi-Fighter“ starke Konkurrenz mit am Start stehen. Mehr über dessen Einschätzung zu seiner ersten WorldSSP Saison siehe unter Interviews auf dieser Seite.

Von uns beim Saisonauftakt am 1. März 2020 in Phillip Island in Kurve 4 (Honda Corner) fotografiert: Andrea Locatelli (Bardahl Evan Bros Yamaha) vor Lucas Mahias (Kawasaki Puccetti Racing) und aussen seinem Teamkollegen Phillip Öttl, sowie innen Jules Cluzel (GMT Yamaha). Zu diesem Zeitpunkt lag Randy Krummenacher bereits auf dem Hosenboden und wurde nach Australien nie mehrim Paddock gesehen. Durch den Wechsel ins Pata Yamaha Werksteam von Locatelli wird es kommende Saison auf jeden Fall einen neuen Weltmeister geben.

Die WorldSupersport 600 Entry-List – noch unvollständig

Bis zu diesem Zeitpunkt stehen bereits 28 Fahrer fix auf der Entry-List und das MV Agusta Team hat offensichtlich noch einen Platz frei. Gut für Österreichs Motorsport ist definitiv die Rückkehr von Thomas Gradinger, welche offenbar lange auf der Kippe stand. Zu seinem und seiner Fans Leidwesen wird jedoch die WorldSSP vom zu Red Bull Media gehörenden Sender Servus TV in der Regel boykottiert. Zumindest für die europäische Saison schaffte es mit Stéphane Frossard dazu in letzter Minute auch noch ein dritter Schweizer in die Startaufstellung. Sein Vorname schreibt sich natürlich genauso wie bei uns aufgeführt, während er auf der offiziellen Entry-List falsch geschrieben war. Ein gutes Erkennungsmerkmal für den Fall, dass man auf anderen Webportalen einfach kurz „copy/paste“ der FIM Liste machte, statt dass deren „Autor“ beim Artikel selbst mitdachte.

In Kursivschrift und mit einem Stern (*) versehen die Piloten, welche nur für die „WorldSSP Challenge“ gemeldet sind. Ob jedoch Übersee-Rennen wirklich stattfinden werden, bezweifelten wir bereits Ende November bei der Veröffentlichung des ersten provisorischen und noch unvollständigen Kalenders von FIM und Dorna.

Lange darum gebangt – nun kam die Erlösung
Mit grosser Erleichterung nahmen wir davon Kenntnis, dass Kallio Racing weitermacht. Das finnische Team macht sogar mit einem Eigengewächs als zweitem Piloten an der Seite des schnellen Esten Hannes Soomer weiter. Es dürfte nicht nur für die Fans aus Finnland eine erlösende Meldung gewesen sein. Immerhin waren genau sie es, die hinter dem WM-Titel des Deutschen Sandro Cortese standen und die Fortsetzung seiner Karriere 2018 überhaupt mit ermöglicht hatten.

Von uns beim WorldSSP Event in Brünn am 10. Juni 2018 fotografiert, von links Jules Cluzel (P2), Sieger Sandro Cortese (beide Yamaha) und Raffaele de Rosa (MV Agusta, P3). Die beiden Herren an der Seite des damaligen Weltmeisters für Kallio Racing gehören 2021 erneut zu den Mitfavoriten.

Was Fans und Fahrer 2021 erwartet

Mit einigen Personen führten wir dazu bereits Interviews, siehe unter diesem Stichwort auf dieser Seite, darunter Eurosport Kommentator Lenz Leberkern, Dominique Aegerter und Philipp Öttl. Letzterer dürfte bei Kawasaki Puccetti Racing zusammen mit Raffaele de Rosa (Orelac Racing Verdnatura Kawasaki) dafür sorgen, dass es erneut zu keinem „Yamaha Cup“ kommt. Wie uns Phillip Öttl kürzlich verriet, ist die Kawasaki ZX-6R keinesfalls eine „alte Gurke“ gegenüber der zuletzt eher nur oberflächlich überarbeiteten Yamaha R6. Den Beweis dafür trat er hinter Teamkollege Mahias mit WM-Rang 3 bereits im Vorjahr an. Der schnelle Deutsche gehört definitiv mit zu den Topfavoriten einer langen Liste von Fahrern, die das Zeug zum Titel haben. Es gibt wohl keinen Hauptfavoriten und genau dies dürfte für sehr viel mehr Spannung in der kommenden Saison sorgen, als im Vorjahr.

Unser Foto vom 1. März 2020 im Paddock von Phillip Island: Aus Krummis MV Agusta wurde zu seinem Leidwesen bereits in Kurve 1 ein heftiger Schaden. Doch der Schweizer trieb es danach noch krummer und verabschiedete sich aus der WSSP 600 durch die Hintertür, statt um die Titelverteidigung weiterzukämpfen. Es wird ein dunkler Fleck dabei auf seiner Weste bleiben, den er nicht so leicht wird auswaschen können, insbesondere weil er danach sein Team illegaler Machenschaften beschuldigte.

Die WorldSSP300 Entry List

Statt deren 4 wie im Vorjahr ist nur noch eine einzige KTM im Paddock vertreten, was für den Deutschen Rennsport und dessen Nachwuchs ein fürchterlicher Schlag ins Genick bedeutet. Die Österreicher spielen lieber die „global Player“, statt dem Freudenberg Team etwas unter die Arme zu greifen. Auch der Red Bull Sender Servus TV kümmert sich einen Deut um die Supersport-WM. In der MotoGP verärgern sie (in D/A/CH) dazu bereits seit 2019 abertausende von Fans durch den Verzicht auf die TV-Übertragung von Trainings und Warm-Up (© WorldSBK).

Die nächsten offiziellen Testtermine

Portimao-Test: 4. – 5. März
Jerez-Test: 9. – 10. März (nur Honda)
Misano-Test: 15. – 16. März
Estoril-Test: 24. – 25. März
Barcelona-Test: 31. März – 1. April
MotorLand Aragon Test: 12. – 13. April

Von uns im April 2019 fotografiert: WorldSupersport 600 Start in Assen mit von vorne dem Esten Hannes Soomer (Honda), dem Japaner Hikari Okubo (Kawasaki) und Jules Cluzel (Yamaha), der grössten französischen Hoffnung auch für kommende Saison.

Der provisorische Kalender – mit Änderungen ist zu rechnen

Assen könnte aufgrund der Pandemie-Situation noch kurzfristig kippen und die Übersee-Rennen stehen allesamt derzeit noch infrage. Dazu gehört natürlich besonders auch Phillip Island.