Joan Mir (Suzuki Ecstar) – erster Sieg für Suzuki und wichtigster Schritt zur Eroberung des MotoGP WM-Titels beim ersten Rennen in Valencia (© MotoGP).

WM-Vorentscheidung: Sieg von Mir – Quartararo gestürzt

Nach den dramatischen Rennen der Moto3 und Moto2 war man gespannt, ob auch in der MotoGP der WM-Leader straucheln würde. Doch Joan Mir hatte andere Pläne. Während mit Fabio Quartararo sein ursprünglich härtester Kontrahent bereits in der ersten Runde abflog, kämpfte der aus Palma de Mallorca stammende Suzuki Pilot um den Sieg. Der Sturz des Yamaha Fahrers passierte im Duett mit Aleix Espargaro (Aprilia) in derselben Kurve. Von Platz 3 nach der ersten Runde arbeitete sich Mir drei Umläufe später am auf P2 liegenden Pol Espargaró vorbei. Danach folgte er dem Spitzenreiter Alex Rins geduldig, bis dieser einen Fehler machte und dessen Teamkollege innen an ihm vorbeischlüpfte. Im wichtigsten Rennen seines Lebens beging Mir keinen Fehler und gewann seinen ersten MotoGP Grand Prix der Karriere.

Fabio Quartararo (Petronas Yamaha SRT, links im Bild) – der Franzose ist immer noch WM-Zweiter, aber aus eigener Kraft kann er den Titel nicht mehr holen (© MotoGP).

Yamaha Debakel auf allen Ebenen

Nachdem Maverick Viñales infolge Verwendung eines zusätzlichen Motors laut Reglement aus der Boxengasse starten musste, war ein Yamaha Pilot bereits vor dem Rennen so gut wie chancenlos auf vordere Platzierungen. Als dann der WM-Zweite Fabio Quartararo in der ersten Runde gestürzt war und den GP von Valencia von ganz hinten fertig fahren musste, war die Stimmung in den Boxen auf dem Nullpunkt. Doch es kam noch schlimmer, als nach 4 Runden der Motor von Rossis M1 ausging. Dass am Ende Franco Morbidelli als Sieger des 2. Rennens von Aragons nicht einmal in den ersten zehn ins Ziel kam, war das i-Tüpfelchen auf einem der schwärzesten Tage in Yamahas Renngeschichte.

Valentino Rossi (Monster Energy Yamaha) mit ungewohnt finsterer Miene vor dem Start. Der Altmeister musste seine M1 mit technischem Defekt nur siebeneinhalb Minuten nach dem Start abstellen (© MotoGP).

Historischer Suzuki Doppelsieg

1982 war das letzte Mal, als es einen Doppelsieg für die Marke aus dem japanischen Hamamatsu gegeben hatte. Ausgerechnet im 100. Jubiläums-Jahr des Bestehens von Suzuki und deren 60. WM-Saison gelang dem Duo Mir und Rins dieser historische Doppelsieg nach 38 Jahren erneut. Damals waren es Randy Mamola und Virginio Ferrari gewesen, welche in der 500 cm³ Klasse am 26. September 1982 im Grand Prix von Deutschland in Hockenheim auf den obersten 2 Stufen des Podests standen. Viel wichtiger noch als der Doppelsieg war natürlich laut Teamchef Davide Brivio der Umstand, damit den vielleicht wichtigsten Schritt zur Eroberung des Fahrertitels getan zu haben.

Virginio Ferrari auf der 500 cm³ Suzuki – der Italiener stand 1982 im Schatten seines Landsmanns Franco Uncini, welcher mit 5 Saisonsiegen in diesem Jahr Weltmeister in der Königsklasse wurde (© MotoGP).

Die Gewinner und die Verlierer

Nebst den Yamaha Fahrern gehörte diesmal erneut Alex Marquez auf der Repsol Honda zu den Verlierern. Vier Runden vor Schluss fabrizierte er seinen zweiten Rennsturz in Folge nach dem 2. Lauf von Aragon. Nebst Quartararo und Aleix Espargaró waren zu diesem Zeitpunkt bereits Aprlilia Ersatz Lorenzo Savadori, Pecco Bagnaia (Pramac Ducati) und Cal Crutchlow (LCR Honda) abgeflogen. Tito Rabat (Esponsorama Racing Ducati) gab mit technischen Problemen an der Box auf und sein Teamkollege Johann Zarco verlor ein sicher geglaubtes Topresultat in der zweiten Rennhälfte. Er lag auf P5, als er mit Problemen an seinem Bike zu kämpfen hatte und bis ins Ziel dadurch noch 4 Ränge verlor. Beste Ducati wurde dadurch Jack Miller (Pramac Ducati) auf Platz 6. Zu den Gewinnern gehörte KTM und Ducati mit je drei Fahrern in den Top Ten.

Johann Zarco (Esponsorama Racing Ducati) – der Franzose war auf P5 lange Zeit bester Ducati Pilot, bevor es für ihn mit Problemen bis auf Platz 9 zurückging (© MotoGP).

Ergebnis MotoGP

WM-Zwischenstand MotoGP

Zwischenstand Hersteller-WM

Nach der Bestrafung von Yamaha für einen Regelverstoß durch die Verwendung von Ventilen zweier unterschiedlicher Hersteller wurden ihnen die Punkte der ersten beiden WM-Runden gestrichen. Dies ist in oranger Farbe hinterlegt und warf die japanische Firma von Platz 1 auf P3 zurück. Die Punkte der Fahrer wurden nicht gestrichen, aber dafür auch diejenigen in der Teamwertung.

Unsportliche Reaktionen üblicher Verdächtiger sind feige und hinterhältig
Nachdem sämtliche anderen Hersteller mit dieser Form der Bestrafung einverstanden waren und sich dagegen nicht zur Wehr gesetzt hatten, gibt es dazu nichts zu diskutieren. Trotzdem waren einige parteiische Schreiberlinge nicht davon abzuhalten, Yamaha einen Betrugsversuch zu unterstellen und die FIM für diese Form der Bestrafung zu kritisieren. Insbesondere bei Red Bull Media sind die Heckenschützen jedoch dafür bereits berüchtigt und ihre Interessen sind leicht durchschaubar. Immer wenn sich die Gelegenheit bietet, vom Konkurrenten Monster Energy gesponserte Teams zu diskreditieren oder mit Dreck zu bewerfen, sind die „Red Bull-Shit Fiesingers“ zur Stelle. Perfiderweise verstecken sie sich dabei sogar bei ihren hinterhältigen Attacken hinter der als neutrales Sport-News Portal getarnten Seite Speedweek, statt unter dem Namen Red Bull Media offen dahinterzustehen. Derart unsportliche Reaktionen sind schlicht feige und hinterhältig, aber zum Glück auch leicht durchschaubar.

Der Circuito Ricardo Tormo

Zeitplan und TV-Angebot 2. Grand Prix von Valencia

Leider fährt wie seit Übernahme der TV Übertragungs-Rechte für Deutschland, die Schweiz und Österreich Servus TV zum Ärger der MotoGP Fans auch in der Corona-Saison weiterhin ein Sparprogramm. Traurigerweise verzichtet zu Red Bull Media gehörenden Sender auf rund zwei Drittel der Action und steigt erst am Samstagmittag mit der TV-Live-Übertragung ein. Wir empfehlen daher die MotoGP App oder ein DAZN Streaming Abo, um den Österreichern nicht noch per Internet für diesen (Red) Bull-Shit per Zuschaltung zu danken. Zudem sind deren häufige Werbe-Unterbrechungen ein zusätzliches Ärgernis.

MotoGP Kalender 2020 – noch 2 Rennen ausstehend