Mattscheibe beim Katar Test – die Fans bleiben ausgeschlossen
Durch die Wahl von Losail als Saisonbeginn und nach Streichung von Argentinien und Texas gar als Doppelrennen tat die Dorna den Fans keinen Gefallen. Weil das Land eine Einreisesperre aufgrund der Pandemie hat, sind selbst Gutbetuchte als Zuschauer von vornherein ausgeschlossen. Es gibt auch keine Tickets zu kaufen, womit sich die Einreise sowieso nicht lohnt. Sollte jemand auf die Idee kommen, mit einer fingierten Geschäfts-Reise hinzufliegen, raten wir dringend davor ab. Der „Tirol-Trick“ mit touristischen Reisen und Nächtigungen ist für Katar keine gute Idee. Wer beispielsweise sich ins Freie begibt und die zwingend vorgeschriebene App nicht installiert hat, nimmt bis zu 2 Jahren Gefängnis in kauf. Ausgerechnet hier, wo man nur per Flugzeug anreisen kann und damit ein hohes Codid-19-Infektions-Risiko eingeht, hat die Dorna Tests und Saisonstart festgelegt. Der Knaller dabei ist: Es herrscht Mattscheibe beim Katar Test – die Fans bleiben ausgeschlossen!
Das unkalkulierbare Risiko durch fragwürdige Planung
Mit ihrer äusserst fragwürdigen Planung nehmen FIM und Dorna ein unkalkulierbares Risiko in kauf. Jede nicht zwingend notwendige Flugreise bedeutet ein hohes Ansteckungsrisiko, weshalb sämtliche Regierungen von unnötigen Reisen abraten. Und ein Saisonstart in Katar ist definitiv nichts zwingend notwendiges. Nicht nur für sich und die Fortsetzung der Saison, sondern auch für sämtliche Mitglieder des MotoGP Paddocks. Dazu zahlen die Fans und Streaming-Abo-Kunden einen hohen Preis, von der ersten Action an der Strecke im Wüstenstaat komplett ausgeschlossen zu sein. Die deutschsprachigen Fans haben ohne Abo sowieso Pech, weil Servus TV wohl wieder frühestens ab den Qualifyings einsteigen wird. Red Bull Media schert sich seit 2019 bekanntlich einen Dreck um die Interessen der MotoGP Fans.
Wenig Spannung bei den ersten Tests
Zugegeben, Zeitpunkt 13 Uhr am 5. März 2021 lief noch so gut wie gar nichts und der erste Shakedown mit Testfahrern und den Rookies beinhaltet kaum Spannung. Doch kurz danach geht es los und natürlich vorerst ohne Marquez. Die Schreiberlinge, die mit Schlagzeilen den Fans weismachen wollten, es gebe News zu dessen Zustand und Comeback, entlarvten sich im Inhalt gleich selbst als Lügner. Richtig interessant sind eigentlich vor dem ersten Rennen am 28. März nur die Zeiten der Rookies. Die etablierten Stars der Szene dürften sich hüten, mit zu hohem Risiko vor dem Doppelrennen ans Werk zu gehen. Wer sich ernsthaft verletzt, verliert womöglich gleich die Teilnahme an zwei aufeinanderfolgenden Rennen. Marc Marquez, Cal Crutchlow und Alex Rins können davon ein Liedchen singen. Teilweise fiel am Freitagnachmittag sogar der Zeitmonitor aus. Als wir kurz nach 16 Uhr das letzte Mal überprüfen konnten, war Stefan Bradl der Schnellste, aber ungefähr 5 Sekunden hinter Marquez Rundenrekord.
Wichtigste Hoffnung für die Fans – der Beginn ein Europa
Nachdem schon fast sicher ist, dass Übersee-Rennen und damit der erste und zweite provisorische Kalender von FIM und Dorna eine Illusion bleibt, ist die wichtigste Hoffnung für die Fans ein funktionierender Europa-Auftakt. Da in Portugal unter strengen Auflagen getestet werden durfte und auch die WorldSBK mit dem Weltmeister dort soeben vor Ort war, ist eine Verschiebung der Fortsetzung in diesem Land denkbar. Man muss aber sämtliche Finger kreuzen und Daumen drücken, dass vor dem 18. April keine Häufung von Covid-19-Infektionen im Paddock auftritt. Vielleicht passiert ja dazu ein kleines Wunder und auch Marquez setzt sich in Portugal zum ersten Mal wieder auf seine RC213V. Folgende Testtage sind nach dem Shakedown vom 5. März derzeit geplant:
MotoGP: 6. und 7. März, danach 10. bis 12. März.
Moto2/3: 19. bis 21. März.
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