Die Haupttribüne von Spielberg bei Bilderbuchwetter – dieses Bild trügt gleich in zweierlei Hinsicht, weil das MotoGP Rennen infolge Regen zu einem der chaotischsten der Geschichte wurde und nun leider klar ist, dass das Event in der Steiermark zu einem sogenannten Covid-Cluster wurde.

Spielberg wurde zum Covid-19-Cluster Event und Maverick bei Aprilia

Wir hatten für einige Kommentare vor dem MotoGP Doppelrennen zum Thema Österreich und die Gefahr zu Covid-19 sogar Hater-Kommentare erhalten von anonymen Lesern. Leider zeigt sich nun aufs Unangenehmste, wie richtig jedoch diese vorsichtige Einschätzung unserer Autoren war. Jeder Mensch (mit einem noch funktionierenden Hirn zumindest) dürfte jetzt langsam beginnen wach zu werden, selbst wenn er nicht lesen und hören wollte, was Experten bereits seit über einem Jahr klarstellten. Wie nun durchsickerte, war zumindest eine Person trotz negativem Test mit dem Virus infiziert und bewegte sich am ersten Grand Prix Wochenende auf dem Gelände unter zahllosen Personen, dazu selbstverständlich ohne Maske zum Schutz von sich und vor allem für andere. Es gilt zudem zu bedenken, dass es sich hierbei um den ersten bekannten Fall handelt und es nicht ausgeschlossen werden kann, ob noch weitere folgen werden.

Valentino Rossi verabschiedet sich von seinen Fans nach seinem letzten Auftritt in Spielberg – es ist zu hoffen, dass die Zahl derjenigen, welche sich ein ungeliebtes Souvenir unter all den anderen Menschen eingefangen haben, nicht ins Unermessliche wächst.

Wenn ein Land nicht aus seinen Fehlern lernen will und andere dafür den Preis bezahlen
Nach Ischgl ist Österreich damit erneut negativ weltweit in den Schlagzeilen und dies absolut nicht zu Unrecht. Der anfänglich laut Test Gesunde erwies sich nämlich innert einer Woche als Infizierter und die Zahl der Angesteckten kann in den Hunderten liegen. Ein treffendes Beispiel dazu gab es kürzlich in Kroatien an einer Feier, wonach in der Alpenrepublik über 300 heimgereiste Personen sich als infiziert erwiesen. Wenn ein Land wie die Alpenrepublik partout nicht aus seinen Fehlern lernen will, zahlen leider andere dafür den Preis. Wie es der Infizierten Person geht, wurde nicht veröffentlicht, aber mit Sicherheit dürfte es nun tausenden von Besuchern reichlich mulmig werden. Bekanntlich haben sich sogar genesene und danach zusätzlich trotzdem geimpfte Personen eine Infektion geholt und leider waren dies nicht nur ein paar wenige, sondern die Zahl derartiger Fälle (geimpft und infiziert) liegt bereits bei über 10.000. Irgendwann begreift hoffentlich der Letzte, dass die 3G-Regel alles andere als einen sicheren Schutz bedeutet.

Mit offiziell weniger als 90.000 Zuschauern am GP von Österreich wurden die Zahlen von der Zeit vor der Corona-Pandemie nicht einmal zur Hälfte erreicht, was auch den durchaus gesalzenen Eintrittspreisen zu verdanken war. Zahlreiche Tribünen waren alles andere als ausverkauft, selbst bei Start-Ziel.

Maverick Viñales bei Aprilia für 2022 bestätigt

Der neue Bad-Boy der MotoGP musste ausgerechnet am Wochenende vor der Veröffentlichung dieser längst erwarteten Bestätigung unfreiwillig pausieren. Nun wird der Katalane wie vor fünf Jahren im Suzuki Werksteam bereits, erneut Teamkollege von Aleix Espargaró. Ob er diese Saison nochmals für Yamaha antreten darf, ist nach seiner Dispensation vor dem zweiten Lauf von Österreich durch das Monster Energy Team noch nicht bekannt gegeben worden. Sicher ist derzeit einzig, dass es für ihn nach Suzuki von 2015 bis 2016 und danach Yamaha nun bei Aprilia weitergehen wird. An Maverick Viñales scheiden sich die Geister nicht erst seit seinem fragwürdigen Verhalten am GP der Steiermark, als er offenbar seine Yamaha mutwillig mehrmals zu überdrehen versuchte. Die Kontroverse bei ihm geht bis in das Jahr 2012 zurück, als er sich in der Moto3 trotz noch vorhandener Titelchancen weigerte, in Sepang für sein damaliges Team anzutreten. Seit er in der MotoGP fährt, gilt er als Wundertüte, weil beim Spanier von Sieg bis zum kompletten Scheitern jederzeit alles möglich ist. Ob er auf der Aprilia für Podestplätze gut sein wird, muss er im nächsten Jahr erst noch beweisen. Bis dahin enthalten wir uns der Spekulationen und warten ab, wie er sich macht.

Maverick Viñales als Zaungast am zweiten Wochenende in Spielberg – der Mann aus Figueres nahe der französischen Grenze gilt seit Spielberg 1 in diesem Jahr als neuer Bad-Boy der MotoGP. Derzeit ist noch völlig fraglich, ob man den WM-Siebten diese Saison nochmals auf der Yamaha M1 sehen wird.

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).