Auf der Suche nach den Favoriten für die 6. Runde der MotoGP
Während Valentino Rossi seinen Fans bezüglich seiner Zukunft Mut machte, sehnen sich vor allem seine Landsleute danach, ihn endlich wieder erfolgreich auf der Yamaha zu sehen. Der Altmeister sprach in einem indonesischen Kanal nach wie vor über Runde 9 in Assen als Punkt der Entscheidung. Gleichzeitig gab der Italiener aber auch das Versprechen ab, er werde alles tun, um nächste Saison bei der Premiere in Mandalika auf der Insel Lombok dabei zu sein. Keiner erwartet von der Yamaha Ikone, dass er seinen Rekord von 7 Siegen auf dem Autodromo di Mugello nächsten Sonntag aufstockt. Bereits ein Podium käme bei ihm einer Sensation gleich und deshalb müssen die Favoriten zum Bedauern seiner immer noch riesigen Fangemeinde anderswie eruiert werden.
Die Ducatis – auf dem Papier wie üblich weit vorne?
Es ist immer wieder belustigend, wie vermeintliche Experten und sogar solche, die als dies bezeichnet werden, von Strecken sprechen. Paolo Ciabatti ist ein solcher Witzbold am Beispiel seiner Aussage vor dem Doppelrennen in Katar von 2021, als er von einer „Ducati-Strecke“ bei Losail ins Mikrofon sprach. Bereits damals hatte Yamaha in der MotoGP so viele Siege totalisiert, wie Honda und Ducati zusammen und mittlerweile sind es sogar zwei mehr. Ähnlich tönt es wieder von überall vor Mugello und dort ist die Situation exakt wie in Losail, seit Einführung der Viertakter in der Königsklasse. Zehn Siege seit 2002 gehen auf das Konto von Yamaha, während die Fahrer von Ducati und Honda nur je vier schafften. Eine lange Gerade macht aus einer Ducati schon seit Jahren nicht automatisch einen Topfavoriten.
Die Fahrerbilanz bei Ducati – Miller und Pecco düster
Angefangen mit dem Werksteam der Roten ist die Bilanz bei „Jack Ass“ schlicht katastrophal. In den letzten 5 Rennen der MotoGP stürzte der Australier viermal und nur einmal sah er auf P15 die Zielflagge. Sein italienischer Teamkollege hingegen fuhr erst einen Grand Prix in der höchsten Klasse auf dem Autodromo Internazionale del Mugello und er sah dabei die karierte Flagge gar nicht. Beim GP von Italien 2019 stürzte zuerst „Morbido“, danach Rossi, Syahrin, in Runde 11 Bagnaia und wenig später als letzter der fünf Crashpiloten Miller 8 Runden vor Schluss. Johann Zarco gewann 2016 dort ein Moto2 Rennen. In der MotoGP fuhr er auf der „B-Yamaha“ zweimal in die Top Ten mit einem 7. Rang als Bestresultat, während er auf der KTM 2019 chancenlos war. Auf dem Papier ist damit der Franzose haushoher Favorit unter den Ducati Fahrern.
Yamaha und Honda – die wahren Favoriten?
Sofern nicht Suzuki endlich der Durchbruch gelingt, müssten zumindest aufgrund ihrer Stärken Yamaha und Honda zu den Mitfavoriten für den Grand Prix von Italien gehören. Wie wenig die zurückhaltenden Sprüche von Marc Marquez bezüglich seines angeblichen Handicaps wert sind, sah man in Portugal genauso, wie als er in Le Mans einsam in Führung lag, bevor er stürzte. Seine Worte haben daher genauso wenig Bedeutung, wie wenn ein Brad Binder derzeit öffentlich vom Mugello-Podium träumt. Viel wichtiger ist die echte Leistungsfähigkeit und dort gehört die Honda bereits seit Jahren zu den allerbesten und selbst in Spielberg mit dem höchsten Vollgas-Anteil ist dies nicht anders. Genauso Yamaha und ohne Quartararos körperlichen Problemen sah bis Jerez für die Marke mit den gekreuzten Stimmgabeln im Logo alles nach einem vierten Sieg in Serie aus. Zusammen mit dem Franzosen muss man deshalb auch Maverick Viñales und die Honda Fahrer unbedingt mit auf der Rechnung haben.
Der WM-Stand in allen Klassen vor der 6. Runde in Mugello
Der provisorische kombinierte Kalender mit vielen Überschneidungen
>WSBK Estoril und MotoGP Mugello Vorschau: siehe separaten Bericht auf dieser Seite.
Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).
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