Ein entfesselter Jonathan Rea (Kawasaki ZX-10RR) will auf dem Autodromo do Algarve nach der Hitze von Andalusien unbedingt zurückschlagen – am Freitag war der Nord-Ire in beiden Sessions schnellster Mann auf der Strecke.

Rea zweimal bester am Freitag – Toprak nur auf P5

Nebst dem amtierenden Weltmeister vermochten vor allem sein aktueller und letzter Teamkollege am ersten Tag in Portugal zu glänzen. Alex Lowes und Leon Haslam überzeugen genauso wie Garrett Gerloff mit der insgesamt drittbesten Zeit des Tages eine starke Leistung. Knapp drei Zehntel hinter der Bestzeit von Jonathan Rea war sein diesjähriger Herausforderer Toprak Razgatlioglu diesmal nur fünfter vor Loris Baz als Ersatz von Chaz Davies auf der besten Ducati geworden. Hinter dem schnellen Franzosen mit Scott Redding und Michael Ruben Rinaldi die beiden Aruba.it Ducati Werkspiloten, Alvaro Bautista auf der zweiten HRC Honda und Topraks Yamaha Teamkollege Andrea Locatelli. Die drei BMW Piloten Michael van der Mark, Eugene Laverty und Jonas Folger hingegen vermochten mit deutlichem Rückstand auf den Tages-schnellsten Kawasaki Piloten Rea einmal mehr nicht zu überzeugen. Ausserhalb der Top Ten zu liegen, bedeutet für die Blau-Weißen nach Jerez de la Frontera ein drohendes weiteres Debakel erleben zu müssen.

Toprak Razgatlioglu (Yamaha YZF-R1) verlor in beiden Sessions am Freitag ein gutes Stück auf den Titelverteidiger und der Türke wird sich am Samstag steigern müssen, um in der Superpole und im ersten Lauf mit Rea mithalten zu können.

Die kombinierte Rangliste vom Freitag in Portimão

Einige Fahrerstimmen nach dem ersten Tag in Portugal

Leon Haslam (HRC Honda):Wir sind mit einer ganz anderen Herangehensweise an dieses Wochenende in Sachen Chassis gegangen. Der Zeitverlust am Morgen war anfänglich nicht ideal, aber es war meine Schuld, ich war ein bisschen zu schnell und habe die weiße Linie erreicht. Die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht, um im Grunde ein neues Bike für das FP2 zu bauen. Wir sind während der gesamten Session auf dem harten Reifen geblieben, und daher war ich wirklich überrascht, dass ich das FP2 auf P3 beendet habe. Um ehrlich zu sein, fühlen sich die Zeiten recht angenehm an und weil wir in bestimmten Bereichen noch viel zu tun haben, war ich überrascht, heute so weit vorne zu landen. Was die Reifen angeht, denke ich, dass ich die schwierigeren Lösungen besser zum Laufen bringen kann und ich scheine nicht den Vorteil zu haben, den manche Fahrer mit der X-Spezifikation für das Superpole Race fanden. Aber auch hier geht es viel um das Fahren, wenn man bedenkt, wie die Strecke es ist, daher kommt eine Kombination von Dingen ins Spiel. Hoffentlich können wir mit unserem neuen Ansatz sowohl im Training als auch in den Rennen etwas konstanter sein.“

Alvaro Bautista (HRC Honda):Heute war ein etwas herausfordernder Tag für uns, weil wir wie immer mit der Spezifikation der harten Hinterreifen zu kämpfen haben unter diesen Umständen und mit unserem Paket. Am Morgen hatten wir versucht, den Reifenschultergrip zu verbessern, haben viel an der Elektronik und der Kraftentfaltung gearbeitet und sind tatsächlich einige Fortschritte gemacht. Am Nachmittag, als der Asphalt bei den höheren Temperaturen etwas rutschiger wurde, war es schwieriger. Aber wir waren immer noch unter denen, die ihre Zeit verbessert haben, wenn auch nur um einen Bruchteil. Gegen Ende haben wir einen frischen Hinterreifen montiert, aber ich konnte keine einzige schnelle Runde absolvieren, weil es an Traktion fehlte. Jedenfalls sind wir in Bezug auf die Rundenzeiten nicht weit entfernt. Daher hoffen wir, morgen noch etwas mehr Speed zu finden.

Leon Haslam (HRC Honda) zeigte nach Jerez de la Frontera erneut eine starke Freitagsleistung und der Engländer liess dabei nicht nur seinen Teamkollegen Bautista, sondern auch sämtliche BMW deutlich hinter sich.

Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team):Ich bin sehr zufrieden mit dem Motorrad und der Arbeit, die wir heute geleistet haben. Wir haben zwischen den Sessions einige ziemlich bedeutende Änderungen an unserem Setup vorgenommen und ich fühlte mich auf dem Bike wohler; wahrscheinlich das bequemste, das ich die ganze Saison über gefühlt habe. Ich bin in gewisser Weise erleichtert und freue mich auf morgen, um zu sehen, was es bringt. Ich konnte über einen langen Lauf einen recht hohen Rhythmus halten und wurde einfach immer schneller. Normalerweise, wenn man den Rhythmus am Anfang hochhält, ist der Reifenabfall ziemlich groß, aber ich konnte den Reifen halten und verwalten. Gerade auf einer Strecke wie dieser, wo man in der langen letzten Kurve viel Energie in den Reifen steckt, war ich ziemlich stark. Tolle Arbeit vom gesamten Team und ich bin gespannt, was morgen passiert. Ich fühle mich bereit.

Alex Lowes (Kawasaki Racing Team): Der erste Tag war nicht schlecht und ich habe mich auf dem Motorrad ziemlich gut gefühlt. Wir hatten hier einen guten Test, vielleicht vor anderthalb Monaten. Auf dieser Strecke scheint unser Bike ziemlich gut zu funktionieren. Die Kawasaki ist stabil und es macht Spaß, es hier zu fahren. Ich muss noch prüfen, ob ich hier in den Rennen fahren kann. Wir sind gut in dieses Wochenende gestartet, aber zuerst gehe ich zur Clinica zur Kontrolle und dann werde ich sehen, wie sich die Hand morgens anfühlt. Heute war gut und es fühlte sich besser an als noch vor einer Woche, aber es war sehr langweilig, ein paar Tage mit Gips zu sitzen.“

Alex Lowes (Kawasaki ZX-10RR) war nach seinem freiwilligen Verzicht auf den Sonntag vor einer Woche in Jerez, bedingt durch seine Handverletzung die Überraschung des Tages mit der zweitbesten Zeit hinter Teamkollege Rea.

Leandro Mercado (MIE Honda):Heute war ein positiver Tag, ich denke einer der besten Freitage des Jahres für uns. Am Morgen hatte ich sofort ein gutes Gefühl mit dem Motorrad und wir hatten eine gute Session. Am Nachmittag haben wir am Setup gearbeitet. Dabei ging es darum, mehr Gefühl mit der Front zu finden und ich muss sagen, dass es am Ende ziemlich gut war bezüglich Grip. Das Gesamtpaket hat wirklich gut funktioniert. Ich denke, wir arbeiten auch als Team gut zusammen und reagieren schnell und positiv auf jede Herausforderung, die wir auf unserem Weg finden. Wir hatten in Jerez einige technische Probleme erlebt, Spider hatte uns ihr Know-how zur Verfügung gestellt und uns trotz des sehr engen Zeitplans dieser aufeinanderfolgenden Rennen sehr gut unterstützt. Dafür bini ich diesen Jungs sehr dankbar. Und natürlich sind wir allen unseren Sponsoren und technischen Partnern dankbar, denn es ist Dank dieser Teamarbeit, dass wir derartige Fortschritte machen. Wir konnten von Beginn der Saison an wachsen und dies nach der freiwilligen Pause Rennen für Rennen fortsetzen.

Leandro Mercado (MIE Honda) erlebt nach den anfänglichen Problemen zu Saisonbeginn und einer schöpferischen Pause seines Teams von Aragon bis Assen, durch welche der schnelle Argentinier drei Runden verpasste, einen deutlichen Aufschwung.

Der Zeitplan für die portugiesische Runde in Portimao

>WSBK Portimão Vorschau siehe separaten Bericht auf dieser Seite.

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