Ähnliches Foto

Der Motopark Oschersleben & die Rückkehr der WorldSBK

Am 25. Juli 1997 wurde nach nur 13 Monaten Bauzeit der Motopark Oschersleben eingeweiht. Nach Nürburgring und Hockenheimring war es die dritte permanente Test- und Rennstrecke Deutschlands, bevor der Eurospeedway und nach Umbaumaßnahmen der Sachsenring dazukamen. Die bei Oschersleben/Bode liegende Anlage liegt eine halbe Autostunde von Magdeburg in südwestlicher Richtung. Ähnlich wie beispielsweise Spielberg in Österreich eignet sie sich auch für Veranstaltungen wie Open-Air-Konzerte. An die Rennstrecke angegliedert ist eine Kartbahn und seit 2003 ein Offroad-Gelände. Auf der Kartstrecke finden auch Supermoto-Rennen statt. Zur Anlage gehört das Hotel Motorsport Arena Oschersleben mit 100 Zimmern, einem Restaurant mit Rennstreckenblick und Fitnessbereich.

Die Rennstrecke

Der Motorradkurs der Rennstrecke ist 3.667 Kilometer lang und verfügt mit je 7 Links- und Rechtskurven über ein ausgeglichenes Verhältnis an Richtungswechseln. Längste Gerade ist Start-Ziel mit 700 Metern und gefahren wird auf dem Kurs von Oschersleben im Uhrzeigersinn. Nebst Automobilsport-Veranstaltungen ist auch die Internationale Deutsche Meisterschaft IDM regelmäßig zu Gast. Viele Fans und einige Fahrer der WorldSBK kennen die Strecke auch als Austragungsort der FIM EWC Langstrecken-WM.

Start zum FIM EWC Langstrecken WM-Lauf 2017 in Oschersleben (© FIM EWC).

WorldSBK Sieger von 2000 bis 2004

Troy Bayliss und Colin Edwards (hinten) trugen ihre Fights im Titelkampf zu Beginn des 3. Jahrtausends unter anderem auch in Oschersleben aus. Jedes Mal hatte dabei Edwards jeweils die Nase vorne, selbst als er 2001 im 2. Rennen zweiter hinter Rubén Xaus wurde, aber vor dem Australier ins Ziel kam.

Colin Edwards der SBK-König von Oschersleben
Erfolgreichster Fahrer in Oschersleben war der US-Amerikaner Colin Edwards. Der zweifache FIM SBK Weltmeister und langjährige GP-Pilot gewann von 2000 bis 2002 nicht weniger als fünfmal. Nachdem sich sein Rennstall Castrol Honda nach der Saison 2002 werksseitig aus der SBK WM zurückgezogen hatte, musste sich der US-Boy eine neue Herausforderung suchen und wechselte auf die Saison 2003 zu Aprilia in die MotoGP.

Chris Vermeulen – der Supersport-Weltmeister von 2003 war einer der Sieger in der SSP 600 in Oschersleben.

Supersport 600 Sieger
In der World Supersport 600 Weltmeisterschaft gab es jedes Jahr einen neuen Sieger. In nur 2 von 5 Fällen wurde der Sieger danach im selben Jahr nicht Weltmeister. Mit Chris Vermeulen trug sich ein Fahrer in die Siegerliste ein, der wie Colin Edwards später ebenfalls in der MotoGP Karriere machte. Während 4 Jahren fuhr er im Suzuki Werksteam und holte einen Sieg und 7 Podiumsplatzierungen. Der Australier fuhr zudem danach von 2010 bis 2011 auch noch zwei Jahre in der Superbike Weltmeisterschaft

Unsichere Situation bezüglich der Rückkehr 2020

Tragischerweise überschattete kurz nach den ersten Testfahrten ein Ereignis unseren Alltag, der die Rückkehr der Motul WorldSBK nach Oschersleben derzeit stark infrage stellt. Durch die Covid-19 Pandemie besteht die Gefahr, dass am ersten Augustwochenende noch keine Durchführung von Rennsportveranstaltungen möglich sein wird. Insofern ist auch der Sachsenring davon betroffen und die Fans werden sich womöglich bis im nächsten Jahr gedulden müssen. Solange keine Reisefreiheit zumindest innerhalb Europas besteht und generell Großveranstaltungen verboten sind, besteht keine Chance für eine Wiederaufnahme des Rennbetriebs.

Ähnliches Foto
Impressionen vom FIM EWC Langstrecken WM-Lauf 2018 in Oschersleben (© FIM EWC).