Garrett Gerloff (GMT Yamaha) – der US-Boy war die Sensation des letzten Saisonviertels. In Misano fährt er zum ersten Mal wieder in diesem Jahr auf seiner Yamaha YZF-R1, betreut von seinem Team auf einer europäischen Strecke (© WorldSBK).

Der 1. Testtag für Ducati, Yamaha und Puccetti Kawasaki

Bei deutlich unter 15 Grad Celsius findet seit Montag, 15. März in Misano ein von Ducati organisierter Zwei-Tages Test statt. Wie durch das Reglement vorgeschrieben, musste zu akzeptablen Bedingungen auch sämtlichen anderen Teams dabei die Teilnahme ermöglicht werden. Somit war für Yamaha und Puccetti Kawasaki klar, dass sie die Chance nutzen wollten. Erst in zweieinhalb Wochen ist der nächste Test in Barcelona geplant, weshalb Jonathan Rea sogar bereits vor Ort ist und derzeit auf einer Motocross Kawasaki trainiert. Siehe dazu auch unseren separaten Artikel auf dieser Seite. Auch Philipp Öttl ist mit seiner WSSP Kawasaki dabei und für seinen Teamkollegen Lucas Mahias ist es gar der erste Ausritt auf der ZX-10RR in diesem Jahr.

Lucas Mahias vor Philipp Öttl (beide Puccetti Kawasaki) – für kommende Saison stieg der Franzose nun in die WorldSBK auf und dürfte laut seinem deutschen Teamkollegen dort auf Anhieb erfolgreich sein. Mehr über Philipp Öttls Gedanken zu 2021 siehe auf dieser Seite unter „Interviews+TV“ mit seinen Aussagen dazu (© WorldSBK).

Der erste Halbtag mit bereits viel Betrieb

Als erster Pilot war Toprak Razgatlioglu (PATA Yamaha WorldSBK Team) der erste Fahrer, der am Morgen auf die Strecke wagte. Der türkische Fahrer testet einige Teile, welche zum Zweck haben, ihm beim Einlenken und Bremsen zu helfen. Dazu hilft der erste Testtag dem 5-fachen Laufsieger, den Winterrost abzuschütteln. An der Seite von Razgatlioglu ist auch sein neuer Teamkollege und WorldSBK-Rookie Andrea Locatelli mit auf der Strecke. Garrett Gerloff hatte in Kurve 15 einen Sturz, konnte danach aber selbständig an die Box zurückfahren. GoEleven Fahrer Chaz Davies fehlt infolge positivem Covid-19 Testergebnis.

Die ersten Zeiten
Razgatlioglu, Yamaha, 1:34,760
Redding, Ducati, 1:34,853
Rinaldi, Ducati,  1:35,143 
Gerloff, Yamaha, 1:35,246
Rabat, Ducati, 1:35,680
Bassani, Ducati, 1:35,902
Locatelli, Yamaha, 1:36,132
Mahias, Kawasaki, 1:36,460
Ponsson, Yamaha, 1:36,798
Nozane, Yamaha, 1:37,925

Die Aruba.it Ducati Box mit den Bikes von Scott Redding und seinem neuen Teamkollegen Michael Ruben Rinaldi. Hier herrscht seit dem Morgen des 15. März Hochbetrieb (© WorldSBK).

Toprak auch am Nachmittag der schnellste in Misano

Toprak Razgatlioglu führt nach dem ersten Testtag auf dem Misano World Circuit „Marco Simoncelli“ die Tabelle an. Die ersten drei Fahrer waren schneller als der Rundenrekord in Misano. Nachdem der Pata Yamaha Werksfahrer aus der Türkei am Morgen am schnellsten gefahren war, knallte er am Nachmittag eine 1:34.265 auf den Asphalt. Damit war er schneller als der Rundenrekord von Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) von 1’34.720. Dieser stammt allerdings aus dem 2. Rennen vom Jahr 2015. Topraks neuer Teamkollege Andrea Locatelli fuhr am ersten von 2 Testtagen insgesamt 76 Runden, fünf mehr als Razgatlioglu. Der Italiener fuhr die fünftbeste Zeit des Tagges.

Pata Yamaha Neuzugang Andrea Locatelli brauchte auf dem ihm bestens bekannten Autodromo in Misano nur wenig Zeit, um sich auf die WorldSBK Yamaha R1 und deren Mehrleistung gegenüber seiner letztjährigen R6 einzugewöhnen (© WorldSBK).

Auch die „Hausherren“ gut mit dabei
Scott Redding (Aruba.It Racing – Ducati) als Fahrer des Gastgeberteams fuhr nachmittags sehr beständige Rundenzeiten in der Nähe des Rundenrekords. Seine Konzentration lag darauf, neue Komponenten an seiner Ducati Panigale V4 R zu testen und bestätigen. Sein neuer Teamkollege Michael Ruben Rinaldi absolvierte 61 Runden, während Scotty deren 77 zurücklegte. Axel Bassani (Motocorsa Racing) fuhr die viertbeste Zeit des Tages. Der Italiener legte 68 Runden zurück. Auch das GRT Yamaha WorldSBK-Team war mit US-Boy Garrett Gerloff und Rookie Kohta Nozane fleissig unterwegs. Der amtierende japanische Superbike-Champion spulte 57 Runden ab.

Pata Yamaha Hoffnung Toprak Razgatlioglu auf der Yamaha R1 war am ersten Tag in Misano der schnellste. Vor dem MotoGP Rennen von 2020 war ein neuer Belag aufgebracht worden, weshalb trotz tiefer Temperaturen deutlich bessere Zeiten als in früheren Jahren möglich waren (© WorldSBK).

Die weiteren Privatteams
Lucas Mahias (Kawasaki Puccetti Racing) legte insgesamt 46 Runden zurück. Mit dem 2020-Modell der Kawasaki ZX-10RR fuhr der Franzose die achtbeste Zeit des Tages. Christophe Ponsson (Gil Motorsport – Yamaha) vertraute sich mit 57 Runden seiner neue Yamaha an. Alle drei Ducati-Satellitenteams waren mit Tito Rabat (Barni Racing Team) und Michele Pirro (Team GoEleven) anwesend, die sich Motocorsa Racing’s Bassani auf der Strecke anschlossen. Rabat fuhr ganze 93 Runden und war damit der fleissigste Pilot des Tages. Pirro sprang für Chaz Davies ein, nachdem der Waliser positiv auf Covid-19 getestet wurde. Der Ducati Testfahrer absolvierte 11 Runden für GoEleven.

Tito Rabat (Barni Racing Team) war auf der Ducati Panigale V4R nicht auf Bestzeiten aus, sondern konzentrierte sich lieber auf Longruns und konstante Zeiten. Den Mann aus Barcelona muss man für kommende Saison definitiv auf der Rechnung haben (© WorldSBK).

Die Zeiten des ersten von 2 Tagen in Misano
Toprak Razgatlioglu (PATA Yamaha WorldSBK Team) 1:34.265s, 71 laps
Scott Redding (Aruba.It Racing – Ducati) 1:34.478s, 77 laps
Michael Ruben Rinaldi (Aruba.It Racing – Ducati) 1:34.609s, 61 laps
Axel Bassani (Motocorsa Racing) 1:35.076s, 68 laps
Garrett Gerloff (GRT Yamaha WorldSBK Team) 1:35.264s, 34 laps
Andrea Locatelli (PATA Yamaha WorldSBK Team) 1:35.605, 76 laps
Tito Rabat (Barni Racing Team) 1:35.680s, 93 laps
Lucas Mahias (Kawasaki Puccetti Racing), 1:35.849s, 46 laps
Kohta Nozane (GRT Yamaha WorldSBK Team) 1:36.523s, 57 laps
Christophe Ponsson (Gil Motor Sport – Yamaha) 1:36.978s, 57 laps
Michele Pirro (Team GoEleven), 1:37.162s, 11 laps

WorldSSP Zeiten vom 1. Tag
Philipp Oettl (Kawasaki Puccetti Racing) 1’38.081s, 38 laps
Steven Odendaal (Evan Bros. WorldSSP Team) 1’38.497s, 62 laps
Randy Krummenacher (EAB Racing) 1’38.780, 47 laps
Can Öncü (Kawasaki Puccetti Racing) 1’39.052s, 56 laps