Die 1. Saisonhälfte 2001 – das 14. Jahr der WorldSBK
Im Vorjahr hatte der fatale Sturz von Carl Fogarty in Phillip Island dessen Karriere aufgrund seiner Verletzungen abrupt beendet. Seine angeschlagene Schulter ließ keine Teilnahme an Motorrad-Rennen mehr zu und einige Jahre später sollte er als Teamchef ins Paddock zurückkehren. Mit der Dopingsperre von Noriyuki Haga verlor dieser durch genau die drei durch Disqualifikation und Sperre verlorenen Rennen die Chance, bis am Ende um den WM-Titel mitzukämpfen. Trotzdem war der Japaner nach einem gutgeheißenen Protest fast die ganze Saison gefahren und wurde hinter einen verdienten neuen Weltmeister Colin Edwards immerhin „Vize“.
Der große Abwesende nebst Foggy
Nicht mehr an der Seite des Texaners im Castrol Honda Werksteam war Aaron Slight und dessen Nummer 111, die er in den letzten Jahren an seiner Honda trug. Der Neuseeländer hatte sich nach 9 Jahren in der WorldSBK zurückgezogen, von welchen er in deren 8 nie schlechter als auf Platz 6 abgeschnitten hatte. In den Jahren 1996 und 1998 war er Vizeweltmeister geworden. Dazu war Slight ganze viermal WM-Dritter, von 1993 bis 1995 und in der Saison 1997. Nach dem achten Schlussrang im Jahr 2000 zog er einen Strich und verabschiedete sich aus dem Paddock. Auch mit seiner Irokesen-Frisur, welche er einige Zeit zur Schau trug, war er eine der schillerndsden Figuren der goldenen 90-er Jahre der Superbike WM gewesen.
Die weiteren Titelanwärter nebst dem amtierenden Weltmeister
Nebst dem WM-Dritten Troy Corser auf Aprilia gehörte vor allem auch Troy Bayliss im Folgejahr zu den hoffnungsvollsten Anwärtern auf den WM-Titel 2001. Als Ersatz für den verletzten Foggy im Ducati-Werksteam vermochte der Australier auf Anhieb zu überzeugen und man durfte gespannt sein, wer sich am Ende durchsetzen würde. Nebst den beiden Troys sollte aber auch interessant werden, wie sich die beiden weiteren Ducati Piloten Ben Bostrom und Neil Hodgson schlagen würden. Der erstgenannte bestritt diesmal seine zweite volle Saison in der WorldSBK und der Engländer hatte bei den Rennen in England einen starken Eindruck hinterlassen.
Neuzugang im Ducati Werksteam und die Kawasaki Mannschaft
Troy Bayliss hatte anstelle des im Vorjahr oft glücklosen Juan Borja mit Ruben Xaus bei Ducati Infostrada zudem einen neuen Spanier an seiner Seite. Für Kawasaki Racing waren erneut Akira Yanagawa und Gregorio Lavilla am Start. Dazu bei einigen Rennen Hitoyasu Izutsu, der Doppelsieger von Sugo aus dem Vorjahr. Er war ursprünglich als sogenannter „Full time Rider“ gemeldet, sollte aber nur bei einzelnen Events wirklich mit am Start sein.
Diverse ehemalige WSBK-Piloten in der Supersport 600 WM
Zahlreiche ehemalige WorldSBK Piloten hatte es in die Supersport-Weltmeisterschaft gezogen. Hier traten seit zwei Jahren 600 cm³ Vierzylinder gegen 750-er in einer ab 1999 als WM ausgetragenen Konkurrenz an. Unter anderem Fabrizio Pirovano, Vittoriano Guareschi, Christer Lindholm, Jamie Whitham, Pere Riba, Katsuaki Fujiwara und Piergiorgio Bontempi. Der Erstgenannte war bereits seit dem Anfang im Jahr 1988 mit dabei gewesen und hatte immerhin 10 Laufsiege eingefahren und war damit ein echter Veteran. Genauso Christer Lindholm und Bontempi, die bereits ab 1989 in der WSBK mitfuhren. Der Italiener hatte dabei immerhin 3 Podestplätze geholt. In der WSSP reichte es 1990 in Deutschland sogar für einen Sieg.
Der Kalender für die Saison 2001
Nicht zum ersten Mal begann die Saison in Spanien, bevor es erneut nach Südafrika und dann weiter nach Australien und anschließend Japan ging. Wie meist waren 13 WM-Runden ausgeschrieben, mit diesmal zwei neuen Strecken in Europa, auf welchen die WorldSBK davor noch nie zu Gast war. In Deutschland hatte der veraltete Hockenheimring endgültig ausgedient und stattdessen kam nebst Oschersleben neu der Lausitzring zum Zug. Dazu stand nebst Monza und Misano zum ersten Mal Imola als dritte Strecke in Italien im Kalender. Seit Einführung der WorldSBK im Jahr 1988 waren nur noch Donington und Sugo unverändert im Kalender erhalten geblieben.
Der Saisonauftakt in Valencia
Beim ersten Lauf zum Saisonauftakt in Spanien dominierten die beiden Troys aus Australien. Aprilia Pilot Corser hatte dabei um etwas über 3 Sekunden die Nase vorne. Bayliss hingegen konnte Ducati Markenkollege Ben Bostrom um nur knapp ein Zehntel hinter sich lassen. Régis Laconi war die Überraschung des Tages, als der Franzose auf der Aprilia Vierter wurde. Lokalmatador Gregorio Lavilla auf der besten Kawasaki holte sich Platz 5 vor dem amtierenden Weltmeister Colin Edwards auf der Castrol Honda.
Pierfrancesco Chili brauste mit der besten Suzuki auf Rang 7 vor Kawasaki Werkspilot Akira Yanagawa und dessen Teamkollege Hitoyasu Izutsu. Der Supersport Weltmeister von 1999, Stéphane Chambon (Suzuki) sah die Zielflagge als Zehnter vor dem Australier Steve Martin und den Italienern Lucio Pedercini und Marco Borciani (alle Ducati). Ex-Ducati Werkspilot Juan Borja wurde auf Yamaha vierzehnter vor seinen spanischen Landsmann Javier Rodriguez (Honda).
Das zweite Rennen auf dem Circuito Ricardo Tormo in Valencia
Was die obersten beiden Stufen auf dem Siegerpodest betraf, wurde der zweite Lauf eine Kopie des ersten. Diesmal hatte Troy Corser 5,122 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Bayliss auf der Werks-Ducati. Aber Platz 3 ging diesmal an den Lokalmatador Gregorio Lavilla auf der besten Werks-Kawasaki vor dem amtierenden Weltmeister Edwards, Neil Hodgson (Ducati) und Akira Yanagawa auf der zweiten Kawa. Frankie Chili war als Siebter mit der seiner früheren Startnummer (2001 fuhr er ausnahmsweise mit der 4 auf seinem Bike) entsprechenden Position bester Suzuki Pilot vor Rubén Xaus, James Toseland (beide Ducati) und Suzuki Pilot Stéphane Chambon.
Zahlreiche Ausfälle und ein einheimischer Supersport Sieger
Ben Bostrom hatte auf Platz 7 liegend aufgegeben und weitere 6 Fahrer waren im 2. Rennen gestürzt, darunter Honda Legende Tadayuki Okada, Régis Laconi (Aprilia) und Michele Malatesta (Kawasaki) gleich in der 1. Runde. Auch Kawasaki Ass Hitoyasu Izutsu und Giovanni Bussei (Ducati) hatte es wenig später noch erwischt. In der Supersport 600 Weltmeisterschaft siegte an diesem Wochenende mit Pere Riba in Lokalmatador und alter Bekannter. Der Katalane hatte davor bereits einige Jahre (mit allerdings deutlich weniger Erfolg) in der WorldSBK bestritten. Dreizehn Jahre nach seinem Sieg saß der Katalane als Crew-Chief von Überflieger Jonathan Rea bei Provec Kawasaki Racing in der Box.
Die Resultatliste des zweiten Rennens der Saison in Valencia:
Die Südafrika-Runde in Kyalami
Drei Wochen nach dem Saisonauftakt in Spanien ging es für die 2. WM-Runde nach Südafrika weiter, wo die WSBK seit 1999 bereits zum dritten Mal gastierte. Auf der Strecke von Kyalami entwickelte sich im ersten Rennen ein sehenswerter Kampf zwischen Colin Edwards und Troy Bayliss um den Sieg. Am Ende war es der Texaner, welcher den Australier um knapp 2 Sekunden distanzieren konnte und sein erstes Rennen der Saison gewann.
Platz 3 ging an WM-Leader Troy Corser auf der Aprilia vor Ben Bostrom, Akira Yanagawa und Pierfrancesco Chili mit der ungewohnten Startnummer 4. Gregorio Lavilla wurde achter vor Régis Laconi (Aprilia), Rubén Xaus (Ducati) und Stéphane Chambon (Suzuki). Juan Borja war mit seiner Yamaha gestürzt, Honda Pilot Taddy Okada blieb mit einem Elektrik-Defekt stehen und Neil Hogsdon musste mit einem Öl-Leck an seiner Ducati aufgeben.
Der zweite Lauf von Kyalami
In seiner ersten Saison im Jahr 2000 war Ben Bostrom mit der NCR Ducati auf den vielen für ihn neuen Strecken erst gegen Saisonmitte richtig in Schwung gekommen. Nach 4 Podestplätzen im Vorjahr und einem beim Saisonauftakt schlug im zweiten Rennen in Südafrika seine Stunde. Nach seinem Heimrennen in Laguna Seca vor knapp 2 Jahren gewann der US-Amerikaner sein zweites Superbike Rennen der Karriere. Während Colin Edwards genauso wie erneut Okada mit einem Elektrik-Schaden an seiner Honda ausgefallen war, holte sich Troy Bayliss vor seinem Vornamensvetter und Landsmann Corser Platz 2. Vierter wurde Hodgson vor Xaus, Laconi, Lavilla, Chili, Giovanni Bussei und Chambon. Yanagawa war gestürzt und Ducati Pilot James Toseland mit einem technischen Problem ausgefallen.
WM-Runde 3 in Phillip Island
Der erste Lauf in Australien wurde bei Regen und nur 14 Grad Celsius um 12:03 Uhr folgerichtig als Regenrennen gestartet. Nur die Hälfte der Fahrer sollte dabei die Zielflagge sehen. Als ersten erwischte es Lucio Pedercini auf seiner im eigenen Team eingesetzten Ducati 996 RS. Die nächsten prominenten Fahrer, welche per Sturz ausschieden, waren in der 4. Runde Régis Laconi und Hitoyasu Izutsu.
Diverse weitere Crash-Piloten
Nachdem mit Warwick Nowland der zweite einheimische Pilot ausgeschieden war, rutschten die beiden Spanier Xaus und Borja ins Gras. Die Italiener Borciani und Sanchini mussten mit technischen Problemen aufgeben, genauso wie zuvor der französische Honda Pilot Bertrand Stey. Auch Ben Bostrom flog eine Runde vor Schluss noch ab.
Die Zielankunft der verbliebenen 15 Piloten
Der Sieg ging an Colin Edwards vor seinem Castrol Honda Teamkollegen „Taddy“ Okada und Lokalmatador Troy Bayliss. Vierter wurde Kawasaki Ass Akira Yanagawa vor Broc Parkes (Ducati) und Aprilia Speerspitze Troy Corser. Dahinter Frankie Chili vor seinem Corona Alstare Suzuki Teamkollegen Stéphane Chambon und dem Österreicher Robert Ulm auf Ducati. Letzterer war es, mit dem Carl Fogarty an selber Stätte ein Jahr zuvor kollidiert war, worauf er den schlimmsten Sturz seiner Karriere erlitt und aufgrund seiner schweren Schulterverletzung zurücktreten musste. Platz 10 ging an den Australier Marty Cragill vor Neil Hodgson, Steve Martin (alle Ducati), Alistair Maxwell (Kawasaki) und James Toseland (Ducati).
Kein zweiter Lauf in Phillip Island
Die Verhältnisse auf der rund zwei Autostunden von Melbourne entfernten Insel liessen kein zweites Rennen zu. Daher entschied sich die Rennleitung für die Absage und somit gab es bei wie üblich 13 Runden diesmal nur 25 WM-Läufe. Bevor es nach Japan weiterging, hatte Troy Corsers Landsmann Bayliss von diesem die WM-Führung um 4 Punkte übernommen und totalisierte jetzt deren 94. Der amtierende Weltmeister Colin Edwards lag 23 Zähler im Rückstand und Ben Bostrom lag hinter seinem Landsmann auf dem 4. Zwischenrang mit erst 54 Punkten. Aber nach erst drei Runden war natürlich noch alles offen.
Die Japan-Runde in Sugo
Mittlerweile war die japanische Strecke zusammen mit Donington die Letzte, welche seit der ersten Superbike Saison 1988 noch ununterbrochen im Kalender geblieben war. Hier waren wie in den USA, England und Australien sehr oft die heimischen Fahrer unglaublich stark gewesen, was die angereisten Stammpiloten der WorldSBK schon bald zu spüren bekommen sollten.
Nach dem Qualifying standen mit Matkoto Tamada und Hitoyasu Izutsu zwei Japaner auf den ersten Startplätzen. Daneben mit Troy Corser und Ben Bostrom ein Australier und ein US-Amerikaner. Seit 1996 hatten hier nur noch Japaner gewonnen und alle waren gespannt, ob ein Ausländer diese Phalanx durchbrechen könnte.
Der erste Lauf von Sugo
Es war mit Makoto Tamada auf der Honda nicht ganz unerwartet ein japanischer Wildcardfahrer, welcher dem ersten Rennen seinen Stempel aufdrücken sollte. Am Ende war Troy Corser auf seiner Aprilia der einzige Ausländer, der sich als Zweiter in den ersten 5 zu platzieren vermochte. Anfänglich hatte der Australier noch geführt, doch gegen den Japaner war offenbar kein Kraut gewachsen. Nebst Sieger Tamada hatte es auch noch Kawasaki Hoffnung Hitoyasu Izutsu auf Podest geschafft, gefolgt von seinen Landsleuten Shinichi Ito (Honda) und Akira Ryo (Suzuki). Gregorio Lavilla (Kawasaki) blieb als sechstem die Ehre, bester Europäer zu werden, gefolgt von Neil Hodgson auf der besten Ducati, Pierfrancesco Chili (Suzuki) und Ben Bostrom. Die Top Ten komplettierte Yamaha Pilot Wataru Yoshikawa vor James Toseland (Ducati), Honda Ass Colin Edwards, Troy Bayliss, Régis Laconi und Stéphane Chambon.
Das zweite Rennen von Sugo
Makodo Tamada war auch im zweiten Lauf nicht zu bremsen. Nachdem er sich auch diesmal gegen seine beiden Landsleute Hitoyasu Izutsu und Tamaki Serizawa (beide Kawasaki) durchgesetzt hatte, feierten ihn die heimischen Zuschauer verständlicherweise wie einen Helden. Ben Bostrom wurde diesmal mit P4 „best of the rest“, gefolgt von seinem Ducati Markenkollegen Neil Hodgson und Aprilia Speerspitze Troy Corser. Akiro Ryo brachte die beste Suzuki auf Platz 7 ins Ziel, gefolgt von Frankie Chili auf identischem Fabrikat, aber aus dem offiziellen Werksteam. Der amtierende Weltmeister Colin Edwards musste sich mit Rang 13 hinter den 4 Japanern Shinichi Ito (Honda), Yukio Kagayama (Suzuki), Akira Yanagawa (Kawasaki) und Routinier und Teamkollege „Taddy“ Okada begnügen.
Neuer alter WM-Leader nach der Japan-Runde: Troy Corser
Für den als WM-Leader angereisten Troy Bayliss war es ein Tag zum Vergessen. Weil er im Vorjahr an dieser Stätte in beiden Rennen gestürzt war, ging er es diesmal vorsichtiger an. Mit nur gerade 4 Punkten Ausbeute fiel er daher aber wieder deutlich hinter Troy Corser zurück. Dieser hatte vor der Weiterreise nach Europa nun ganze 22 Punkte Vorsprung auf seinen Landsmann. Knapp ein Drittel der Saison war nun durch und Colin Edwards hatte bereits 42 Zähler Rückstand auf den im Zwischenklassement wie nach den ersten 2 Runden wieder führenden Aprilia Piloten. Ben Bostrom lag auf dem vierten Rang und hatte bereits 48 Punkte auf Corser verloren.
Die Rückkehr nach Europa mit der Monza Runde
Colin Edwards hatte besonders gute Erinnerungen an die traditionsreiche Strecke in Norditalien. Im Vorjahr stand er einmal zuoberst auf dem Podium und im 1. Lauf auf der zweiten Stufe des Podestes. Auf der Honda RVF 750 RC45 hatte er 1998 gar einen Doppelsieg verbucht. Doch hier war Ducati Land und von den bisherigen 18 Rennen war hier siebenmal einer der roten Renner siegreich gewesen, während Honda erst 5 Siege in Monza auf dem Konto hatte. Auf Poleposition stand mit Troy Bayliss prompt eine Ducati und Neil Hodgson daneben auf demselben Fabrikat. Daneben Akira Yanagawa auf der Kawasaki und mit Ben Bostrom eine weitere Ducati. Edwards mit der Castrol Honda dagegen stand mit P5 erst in der 2. Reihe.
Das erste Rennen auf dem Autodromo Nazionale di Monza
Kurz nach dem ging der Texaner sogar in Führung, doch wenig später ging Bayliss wieder an ihm vorbei. Kurz danach lag Neil Hodgson an der Spitze. In der ersten Schikane hatte es nach dem Start einen Crash gegeben, bei dem Robert Ulm und Steve Martin (beide Ducati) ausschieden. Im zweiten Umgang flog Ben Bostrom ab und eine Runde später war Troy Corser an der Reihe. Während auch noch Tadayuki Okada gestürzt war, bildete sich eine Spitzengruppe mit Colin Edwards, Troy Bayliss, Rubén Xaus und Neil Hodgson.
Der Engländer bekundete jedoch zusehends Mühe, den Anschluss an das Trio zu halten. Danach verlor auch der Spanier den Kontakt zum Australier und dem amtierenden Weltmeister und verlor immer mehr an Boden auf die zwei Führenden. Es war letztlich Bayliss, der um 0,066 Sekunden vor dem US-Amerikaner gewann und die beiden Kawasaki Piloten Yanagawa und Lavilla hatten im Ziel gut 16,5 Sekunden Rückstand. Xaus war 3 Runden vor Schluss gestürzt und Hodgson mit einem technischen Problem ausgeschieden.
Der zweite Lauf von Monza
An der Spitze bot sich auch diesmal ein ähnliches Bild wie im ersten Rennen. Mit Troy Bayliss zuoberst auf dem Siegertreppchen und aus Zuschauersicht links von ihm Colin Edwards, sowie Kawasaki Ass Akira Yanagawa rechts, war das Podest nach dem 2. Lauf gar identisch. Diesmal hatte der Australier jedoch 3,31 Sekunden Vorsprung auf den Texaner. Und hinter dem Japaner kam mit Taddy Okada auf der Castrol Honda ein Landsmann von ihm ins Ziel. Platz 5 ging an Lokalmatador Pierfrancesco Chili, vor dem diesmal sitzen gebliebenen Rubén Xaus und Neil Hodgson. Régis Laconi wurde achter, während sein Aprilia Teamkollege Corser mit Reifenproblemen 7 Runden vor Schluss die Waffen strecken musste. Die Top Ten komplettierten Stéphane Chambon (Suzuki) und Alessandro Gramigni auf der besten Yamaha. Auch diesmal gab es zahlreiche Ausfälle, darunter die beiden Sturzopfer James Toseland und Gregorio Lavilla.
WM-Runde 6 in Donington Park
Zwei Wochen nach dem ersten von diesmal sogar 3 Rennen in Norditalien (eine Premiere seit Bestehen der Superbike WM) ging es nach Donington. Hier lag quasi die Wiege der seriennahen Weltmeisterschaft, weil an dieser Stätte am 3. April 1988 alles begonnen hatte. Das erste Rennen wurde eine Beute von Lokalmatador Neil Hodgson, der hier bereits im Vorjahr zweimal auf dem Podest gestanden war, davon im zweiten Lauf gar zuoberst auf dem Treppchen. Mit Platz 2 meldete sich zum ersten Mal in dieser Saison Frankie Chili auf dem Podest zurück. Der dritte Rang ging mit Steve Hislop an einen Mann, der vor allem bei den gefährlichen Straßenrennen wie der TT einen hervorragenden Ruf genoss. Zwei Jahre später sollte dieser tödlich verunfallen, aber nicht etwa im Rennsport, sondern alleine als Pilot am Steuer eines Helikopters in Schottland.
Die weiteren Platzierungen im 1. Lauf
Tadayuki Okada wurde vor seinem Castrol Honda Teamkollegen Colin Edwards vierter. Dahinter folgten Ben Bostrom, Rubén Xaus, James Toseland (alle Ducati), Stéphane Chambon auf der Suzuki und als bester Kawasaki Pilot Gregorio Lavilla. Troy Corser musste sich mit Rang 11 vor Aprilia Teamkollege Régis Laconi begnügen. Gar nur dreizehnter war WM-Leader Troy Bayliss geworden, vor Akira Yanagawa (Kawasaki) und dem Australier Marty Cragill (Ducati).
Das zweite Rennen von Donington
Diesmal hatte Frankie Chili im Ziel die Nase vorne. Der Italiener hatte seit Monza im Vorjahr kein Rennen mehr gewonnen und war überglücklich, seinen dritten Sieg auf englischem Boden feiern zu können. Davor war er in Brands Hatch 1996 und 1997 zweimal siegreich gewesen. Neil Hodgson verpasste den Doppelsieg um die Winzigkeit von 0,125 Sekunden und auch Troy Corser hatte auf Platz 3 nur etwas über 5 Zehntel Rückstand auf den Gewinner auf seiner Suzuki. Ben Bostrom wurde vierter vor Ducati Markenkollege John Reynolds und Colin Edwards. Taddy Okada belegte Rang 7 vor seinem Landsmann Yanagawa, Bayliss und Xaus. Dahinter mit P11 Chambon vor Lavilla, Broc Parkes, Giovanni Bussei und Cragill (alle Ducati). Hislop gab nach 8 Runden auf und Toseland zwei Umläufe später.
Auf dem Lausitzring für die 7. WM-Runde
Nachdem der nicht mehr zeitgemässe Hockenheimring aus dem Kalender geflogen war, kam auch der Nürburgring nach 1999 längere Zeit nicht mehr zum Zug. Damals hatte der „Flaggenskandal“ (siehe Bericht dazu in unserer History) zu einer längeren Pause in der Eifel gesorgt. Aus diesem Grund stand 2001 zum ersten Mal der Lausitzring im Programm. Der Japaner Yanagawa zierte damals wohl vor allem, weil das Kawasaki Werksteam vom Deutschen Harald Eckl geführt wurde, das Titelblatt des Programmhefts. Deutschsprachige Spitzenfahrer gab es in dieser Zeit, jedoch noch nicht in der WorldSBK, sondern mit Kellner und Teuchert in der Supersport WM.
Beim ersten Rennen in der Lausitz gab es den 3. Saisonsieg für Colin Edwards, der als erster Fahrer bis dahin diese Marke für sich verbuchen konnte. Bayliss wurde nur knapp dahinter zweiter vor Tadayuki Okada, Frankie Chili, Troy Corser und Gregorio Lavilla. Siebter wurde Régis Laconi vor Neil Hodgson, Hitoyasu Izutsu und Stéphane Chambon. Platz 11 ging an Ben Bostrom vor Akira Yanagawa, Marty Cragill und Broc Parkes.
Der zweite Lauf auf dem Lausitzring
Diesmal standen die beiden Ducati Piloten Troy Bayliss und Neil Hodgson auf den obersten beiden Stufen des Siegerpodests. Mit beinahe 23 Sekunden Rückstand traf Colin Edwards auf Platz 3 im Ziel ein und wurde damit Gesamtzweiter hinter Bayliss. Kawasaki Pilot Hitoyasu Izutsu trat erst zum vierten Mal in dieser Saison an und wurde im zweiten Rennen guter Vierter. Pierfrancesco Chili wurde fünfter vor Rubén Xaus, Troy Corser und Stéphane Chambon. Dahinter komplettierten die beiden Japaner Okada und Yanagawa die ersten zehn.
Die Situation in der Weltmeisterschaft nach 7 von 14 Runden
Mit Troy Bayliss lag Carl Fogartys Nachfolger bei Infostrada Ducati in Front. Der Australier totalisierte knapp nach Halbzeit 205 Punkte und lag damit vor Colin Edwards (182), Troy Corser (163), Frankie Chili (143), Neil Hodgson (131) und Ben Bostrom (102). Offensichtlich hatte der Texaner mit dem „Ducati-Killer“ von Honda, der VTR-1000 SP1 mittlerweile gegenüber der schnellen Ducati 996 R F01 nicht mehr die überlegene Waffe zur Hand wie im Vorjahr. Daher sollte Honda in der nächsten Saison nachlegen und mit dem Modell SP2 antreten. Doch 2001 musste Edwards versuchen, seinen Titel mit der SP1, die auch unter dem Kürzel SC45 bekannt wurde, zu verteidigen.
Weiter mit 2. Halbjahr: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-28-2001-2/
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