Davide Pizzoli (BOE Skull Rider Facile Energy-Team) – für den Italiener geht es auf die Saison 2021 von der Moto3 in die Supersport-Weltmeisterschaft (© MotoGP).

Neues Team und neue Fahrer in der WorldSSP 300 & 600

Mit Moto3 Pilot Davide Pizzoli wechselt auf die nächste Saison nach Dominique Aegerter ein weiterer Fahrer in die seriennahe Supersport Weltmeisterschaft. Damit verbunden ist die Rückkehr eines Teams, welches im Jahr 2017 bereits einmal Bestandteil des WSSP Paddocks war. Pizzoli hatte in BuriRam (Thailand) in dieser Saison auf einer MV Agusta F3 675 bereits erste Punkte in der Supersport 600 WM geholt. Ein komplett neues Team kommt zudem in die Nachwuchsklasse, der WorldSSP300 und hat einen prominenten Teamchef vorzuweisen. Mit Ángel Viñales handelt es sich dabei um den Vater von MotoGP Star und Monster Energy Yamaha Pilot Maverick Viñales.

Die Lackierung der Yamaha R3 des von Ángel Viñales geleiteten gleichnamigen Teams, welches auf die Saison 2021 das Starterfeld der Nachwuchsklasse bereichern wird (© WorldSBK).

Die Rückkehr des VFT Racing Teams

Das italienische Team kehrt nach einem Unterbruch von 2018 bis 2020, als es in der nationalen Meisterschaft teilnahm, wieder in das World SSP-Fahrerlager zurück. Mit Fabio Menghi als Fahrer, der neu als Teammanager amtet, war die Truppe durchaus erfolgreich in der 600-er WM unterwegs gewesen. Beste Saison war 2015 WM-Rang 15, mit einem 6. Platz in Misano als bestem Renn-Ergebnis. Dazu landete Fabio in Aragon, Portimão und Losail in den Top Ten. Mit der Verpflichtung von Davide Pizzoli erfolgt die Teilnahme an der Saison 2021 der FIM Supersport 600 Weltmeisterschaft, wie am 6. Januar offiziell bekannt gegeben wurde. Der italienische Fahrer wird mit einer Yamaha YZF-R6 an den Start gehen. Pizzoli wird der einzige Fahrer des Menghi-Familienunternehmens sein.

Davide Pizzoli (in Bildmitte) vor dem Teamtruck des Menghi-Familienteams, welches unter dem Namen VFT Racing nach zwei-jährigem Unterbruch in das Paddock zurückkehren wird. An seiner Seite Valerio und Fabio Menghi, selbst ehemaliger Pilot. Die Mannschaft hat bereits 27 Jahre Erfahrung im Rennsport (© WorldSBK).

Der Einstieg von Ángel Viñales – mit mehreren Piloten

Dass der Vater des MotoGP Siegers mit einem neuen Supersport 300 Team in der seriennahen WM antritt, ist eine handfeste Überraschung. Derzeit ist sowieso jedes neue Team und jeder bestätigte Fahrer eine Erleichterung angesichts der bescheidenen Zahl an offiziellen Nennungen für 2021. Umso erfreulicher damit, dass sogar gleich mehreren Fahrern damit die Chance für einen Platz in der Nachwuchsklasse gibt. Das Viñales Racing Team ist ein von Ángel Viñales initiiertes Projekt. Gestartet mit der Idee, jungen Talenten eine Plattform zu geben. Damit sollen sie gefördert werden, um sich im Motorradrennsport sukzessive weiterzuentwickeln.

Monster Energy Yamaha MotoGP Pilot Maverick Viñales – mit seinem Namen dürfte für dessen Vater die Sponsorensuche zu einem Kinderspiel werden. Aus deutschsprachigen Ländern sei daher ein neidvoller Blick nach Spanien erlaubt, weil von derartigen Förderungen können deren Nachwuchspiloten nur träumen (© MotoGP).

Die offiziell gemeldeten Supersport 600 Fahrer für 2021

Wesentlich langsamer als in den vergangenen Jahren beginnt sich das Feld der mittleren Klasse derzeit zu füllen. Natürlich ist die Corona-Pandemie dafür verantwortlich, weil die Sponsorensuche dadurch eine Sisyphus-Aufgabe für die Teams im Motorrad-Rennsport geworden ist. Trauriges Beispiel dafür ist das niederländische WSSP 600 Benro Racing Team, welches auf dieses Jahr zusperren musste. In der WorldSSP 300 hat sich zwar für 2021 das Freudenberg KTM Racing Team wieder eingeschrieben, aber nur noch mit einem Fahrer. Zu Saisonbeginn waren es im Vorjahr noch deren vier. Was dadurch den deutschen Talenten Max Kappler, Jan-Ole Jahnig und Christian Stange passierte, ist eine veritable Katastrophe. Genauso für den schnellen Bayern Patrick Hobelsberger, welcher trotz Vertrag für nächste Saison plötzlich ohne Team dastand und nun in die IDM muss.

Derzeit wurden 14 von gegenüber dem Vorjahr noch 27 Fahrer offiziell für die WorldSSP 600 gemeldet. Mit Randy Krummenacher kehrt ein „verlorener Sohn“ der WSSP 600 wieder zurück, nachdem er seit seinem Sturz am 1. März 2020 in Australien plötzlich in der Versenkung verschwunden war. Mit mystisch anmutenden Anschuldigungen an sein damaliges Team MV Agusta tat er sich damals definitiv keinen Gefallen.

Der provisorische Kalender für 2021 mit einigen Fragezeichen

Mit dem Saisonauftakt in Assen steht bereits das erste von vielen Fragezeichen im Raum, weil im Vorjahr ohne Bewilligung von Besuchern die befürchtete Absage aufgrund der Corona-Pandemie kam. Ob in gut dreieinhalb Monaten die Situation besser sein wird, ist derzeit zu bezweifeln. Zwei Termine sind noch offen, weil Australien ohne Besserung bezüglich eingeschränkter Reisefreiheit und behördlicher Einreisebeschränkungen grundsätzlich infrage steht. Der neue Mandalika Racetrack in Lombok (Indonesien) ist abhängig von der Fertigstellung und Homologation des noch im Bau befindlichen Kurses. Dazu herrschen wie in Argentinien und Australien dieselben Fragezeichen bezüglich weiterer Entwicklung von Covid-19 und dessen Mutationen.