Jonathan Rea (Pata Honda) – auch seine fünfte WorldSBK Saison verlief für den schnellen Nord-Iren alles andere als nach Wunsch. Niemand hätte sich damals vorstellen können, zu was für einem Höhenflug der Mann aus Ballymena zwei Jahre später ansetzen sollte (© WorldSBK).

Die 2. Saisonhälfte 2013 – das 26. Jahr der WorldSBK

Die erste Hälfte war vorbei und mit dem Moscow Raceway stand zum zweiten Mal seit dem Vorjahr ein exotisches Event bevor. Es sollte das letzte Mal sein, dass die WorldSBK im staugeplagten teuersten Fleck der Welt (was Städtetrips betrifft) gastieren würde. Im Zwischenklassement der Meisterschaft führte Kawasaki Hoffnung Tom Sykes mit 235 Punkten vor Sylvain Guintoli (Aprilia, 229), dessen Teamkollegen Eugene Laverty (190), den beiden BMW Piloten Marco Melandri (182) und Chaz Davies (154). Loris Baz (Kawasaki) mit 135 Punkten, sowie Honda Ass Jonathan Rea (125) und Michel Fabrizio (Aprilia, 120) lagen bereits deutlich zurück.

Ein prominentes Gesicht aus Deutschland war zurück
Mit Max Neukirchner auf der privaten MR Racing Ducati Panigale 1199 R gab es einen prominenten Rückkehrer. Der schnelle Sachse hatte bis dahin zwar erst zwei Top Ten Resultate erzielt, aber in sämtlichen Rennen gepunktet. Zudem zeigte er eine aufsteigende Form, was er in Moskau eindrücklich unter Beweis stellen sollte.

Max Neukirchner kam 2005 auf der privaten Klaffi Honda im Team von Seitenwagen-Weltmeister Klaus Klaffenböck in die Superbike WM und wurde 3 Jahre später WM-Fünfter. Unverschuldete Stürze warfen ihn danach mehrmals zurück.

Die 8. Runde mit dem schwarzen Sonntag in Russland

Nachdem es im Vorjahr mehrere Regenrennen gegeben hatte, hatten die Veranstalter 2013 mehr Glück. Somit wurde auch der erste Lauf in Moskau diesmal im Gegensatz zur ersten Austragung ein Jahr davor bei trockenen Verhältnissen gestartet. In den ersten 20 von 25 Runden führte BMW Ass Chaz Davies vor Teamkollege Melandri. Loris Baz auf der Kawasaki ZX-10R hatte anfänglich vor Max Neukirchner nur auf Platz 8 gelegen, doch die beiden arbeiteten sich Runde für Runde nach vorne. Mit Checa, Cluzel, Savadori und Iannuzzo waren eine ganze Reihe Fahrer bereits früh gestürzt. Wenig später musste Tom Sykes seine Kawasaki mit einem technischen Problem abstellen. Danach kamen in den ersten beiden Sektoren die ersten Regentropfen, bis es 16 Minuten nach dem Start die ganze Strecke betraf.

Start zu einem der chaotischsten Rennen der Superbike WM in Moskau – ganz links Jonathan Rea (Pata Honda) und vorne die drei Streithähne Davies, Laverty und mit der Nummer 34 Davide Giugliano (© WorldSBK).

Die Ereignisse überschlugen sich auf feuchter werdender Strecke
Michel Fabrizio und Leon Camier fuhren als erste an die Box. Kurz danach stürzten Eugene Laverty und Leon Haslam. Guintoli, Neukirchner, Davies und Melandri steuerten als nächste die Boxen an. Beim Deutschen sollte es danach eine Durchfahrts-Strafe geben, weil er wohl etwas zu eilig in die Pitlane gekommen war. Badovini, Rea und Cluzel waren die nächsten, welche auf Regenreifen wechselten. In der Zwischenzeit absolvierte Max Neukirchner seinen ride through penalty. Am Ende gewann Melandri das chaotische Rennen vor Davies, Badovini, Rea, Fabrizio und Guintoli. Trotz seiner Strafe schaffte Neukirchner mit Platz 7 noch sein bestes Ergebnis der Saison. Nachfolgend das offizielle Resultat des Chaos-Rennens von Moskau.

Das Podium nach dem 1. Lauf in Moskau mit von links Davies (P2), Sieger Melandri (beide BMW) und dem drittplatzierten Alstare Ducati Piloten Ayrton Badovini (© WorldSBK).
Jules Cluzel (Fixi Crescent Suzuki) – der Franzose aus Montlucon (zwischen Bourges und Clermont-Ferrand) wurde zehnter und damit zweitletzter der überhaupt klassierten Fahrer (© WorldSBK).
Leon Camier (Fixi Crescent Suzuki) beim Reifenwechsel – der Engländer war am Ende nur einen Platz vor seinem französischen Teamkollegen platziert, obwohl als erster in die Box gefahren (© WorldSBK).

Die Absage des zweiten Rennens von Moskau nach tödlichem Sturz
Beim World Supersport-Rennen erlitt Andrea Antonelli (Team Goeleven Kawasaki) auf der Geraden zwischen Kurve 14 und Kurve 15 einen schweren Unfall. Der Italiener zog sich dabei schwere Verletzungen zu und die Ärzte an der Strecke kämpften vergeblich um sein Leben. Trotz ihrer Bemühungen, erlag Andrea seinen Verletzungen um 14:10 Uhr Ortszeit. Danach war klar, dass an eine Durchführung des zweiten WSBK-Rennens nicht mehr zu denken war. Aprilia Pilot Sylvain Guintoli hatte wieder die WM-Führung mit 4 Punkten vor Kawasaki Ass Sykes, bevor es nach England ging. Der Franzose vermochte sich nach dem Tod des Rennfahrer-Kollegen aus Italien jedoch nicht darüber zu freuen.

Andrea Antonelli (Team Goeleven Kawasaki) – † 21.07.2013. Er war eines der wenigen Opfer der seriennahen Weltmeisterschaft. Der erst 25-jährige aus Castiglione del Lago (westlich von Perugia) war bei hoher Geschwindigkeit gestürzt und der nachfolgende Lorenzo Zanetti (Honda) vermochte nicht mehr, seinem am Boden liegenden Landsmann auszuweichen. Der Unfall erinnerte an den fürchterlichen und ebenfalls tödlichen Crash von Marco Simoncelli eineinhalb Jahre davor im MotoGP Grand Prix in Sepang (Malaysia).
Max Neukirchner (MR Racing Ducati) – der schnelle Sachse feierte nach einem kuriosen Rennen mit Rang 7 das dritte Podium der Saison und hatte damit in jedem Lauf bisher gepunktet (© WorldSBK).

WM-Runde 9 in Silverstone

Zuerst führte Eugene Laverty, bevor mit Tom Sykes auf Kawasaki der Mann auf der Titelseite des Programmhefts das Kommando übernahm. Aber ab der siebten von 17 Runden setzte sich auf der Pata Honda ein Mann an die Spitze, der später für den bis dahin Führenden noch zu einem wahren Albtraum werden sollte. Wie im ersten Lauf von Moskau hatte auch diesmal wieder leichter Regen eingesetzt. Jonathan Rea gewann am Ende mit 3,073 Vorsprung auf Laverty und Sykes wurde letztlich nur elfter. Nachfolgend das offizielle Resultat mit Sieg Nummer 11 für den Nord-Iren.

Das Podium von Silverstone nach dem 1. Rennen mit von links Eugene Laverty (P3, Aprilia), Sieger Johnny Rea (Pata Honda) und dem drittplatzierten Crescent Suzuki Piloten Leon Camier (© WorldSBK).

Der zweite Lauf von Silverstone
In der ersten Hälfte des Rennens sah Loris Baz lange wie der sichere Sieger aus. Aber danach gingen zuerst BMW Ass Davies, danach Camier und wenig später dessen Suzuki Teamkollege Cluzel in Führung. Doch der Kawasaki Pilot schlug zurück und setzte sich vor der letzten Runde wieder an die Spitze. Wie im Vorjahr im ersten Rennen setzte sich der Franzose diesmal im zweiten Lauf durch und triumphierte zum zweiten Mal in seiner Karriere bei einem WorldSBK Rennen. Mit Platz 2 schaffte Jules Cluzel das erste und einzige Podium des Jahres und sorgte damit für einen zweifachen französischen Sieg in England. Weniger als eine Sekunde hinter dem Sieger wurde der Nord-Ire Laverty dritter vor seinem Landsmann Rea als Gewinner des ersten Laufs. Fünfter wurde Camier vor Guintoli, Sykes, Badovini, Melandri und Checa. Elfter wurde Fabrizio vor Neukirchner, Sandi, Aitchison, Giugliano und Iannuzzo.

Aprilia Pilot Sylvain Guintoli vor dem Start – nach Moskau hatte sich der Franzose wieder die WM-Führung von Kawasaki Speerspitze Tom Sykes zurückerobert (© WorldSBK).
Johnathan Rea (Pata Honda) – der Gesamtsieger von Silverstone konnte sich nicht lange über seinen Triumph freuen, bevor auf dem Nürburgring ein weiterer heftiger Rückschlag in seiner Karriere auf ihn wartete (© WorldSBK).

Die 10. Runde der WorldSBK in der Eifel

Vom Start weg ging Tom Sykes in Führung. Der Mann aus Huddersfield wurde vor allem von den beiden BMW Piloten Melandri und Davies stark unter Druck gesetzt. Doch das Kawasaki Ass setzte sich durch und gewann das eine Runde vor Schluss durch rote Flaggen abgebrochene Rennen vor dem kleinen Italiener und seinem Landsmann aus Wales. Es waren Camier und Silverstone Sieger Rea gewesen, weshalb der Abbruch erfolgte. Platz 4 ging an Guintoli vor Giugliano, Fabrizio, Haslam, Cluzel, Badovini und Checa. Elfter wurde Aitchison vor Smrz und dem jungen Deutschen Markus Reiterberger auf BMW, der damit seine ersten WM-Punkte der Karriere holte. Sein Landsmann Neukirchner hatte bereits kurz nach dem Start mit technischen Problemen aufgeben müssen.

Jonathan Rea (Pata Honda) stürzte auf dem Nürburgring im Warsteiner-S genauso wie der kurz nach ihm folgende Leon Camier auf dem Öl von Kawasaki-Pedercini-Pilot Federico Sandi. Nach einem Oberschenkelbruch war die Saison des Nord-Iren gelaufen (© WorldSBK).

Der zweite Skandal auf dem Nürburgring war der letzte
Bereits früher hatte es beim WorldSBK Rennen auf dieser Strecke einen Skandal aufgrund der miserablen Organisation gegeben. Mehr dazu auf dieser Seite unter History und WSBK 1999. Diesmal hätte die fehlende Warnung von Jonathan Rea beinahe das Ende dessen Karriere bedeutet. In Österreich starb ein US-Amerikaner nach einer ähnlichen Verletzung später im Spital. Wenn man bedenkt, was der Nord-Ire kurz nach seiner Rückkehr im folgenden Jahr für einen Höhenflug schaffte, stehen einem bei solchem Versagen die Haare zu Berge.

Max Neukirchner (Ducati) mit der ungewohnten Startnummer 27 auf dem Titelblatt des Programmhefts, sowie Chaz Davies auf der BMW. Die WorldSBK sollte nie mehr hierhin zurückkehren.

Das zweite Rennen auf dem Nürburgring
Es wurde ein Zweikampf um den Sieg der beiden BMW Teamkollegen Davies und Melandri, bei dem am Ende Eugene Laverty als lachender Dritter Platz 2 holte. Nur 0,366 trennten die drei Spitzenleute dabei auf dem Zielstrich voneinander. Rang 4 ging an Sykes vor Guintoli, Giugliano, Badovini und Fabrizio. Immerhin neunter wurde diesmal Lokalmatador Max Neukirchner vor Checa, Aitchison und „Reiti“ mit seinem zweiten Top 15 Ergebnis bei seinem ersten Wildcard Einsatz in der WSBK.

Das Podium nach dem zweiten Lauf mit von links Eugene Laverty (Aprilia, P2), Sieger Chaz Davies und seinem BMW Teamkollegen und drittplatzierten Marco Melandri (© WorldSBK).

Die WorldSBK Premiere mit Runde 11 in Istanbul

Viele Leute meinen, es sei in Istanbul meist sehr warm. Manche kennen die Türkei womöglich höchstens von All-inklusive Hotelanlagen mit Pauschalflug im Kombi-Paket. Das ehemalige Konstantinopel und heutige Istanbul ist jedoch eine komplett andere Welt. In der Regel ist es hier nur von Mai bis Oktober über 20 Grad Celsius warm. Vom Wetter her passte es in der Türkei so weit bei der Premiere auch. Trotzdem sollte es bei dieser einzelnen Austragung bleiben und keine Fortsetzung auf dem anatolischen Circuit mehr geben.

Eine Aufnahme vom Istanbul Park, der Strecke östlich der türkischen Hauptstadt und damit auf dem asiatischen Teil des Landes Türkei. In der Entry List standen ohne den gleich nach seinem Sturz in Deutschland noch operierten Jonathan Rea insgesamt 20 Namen. Mit Tolga Uprak auf Kawasaki und Yunus Ercelik (BMW) zierten gar zwei einheimische Piloten diese Liste. Im FP1 lagen sie jedoch beinahe 10 Sekunden hinter der Bestzeit von Sylvain Guintoli.

Das schwarze Jahr 2013
Nicht erst seit dem tödlichen Unfall in Moskau zeichnete sich ab, dass das die Saison 2013 als schwarzes Jahr in die WSBK-Geschichte eingehen sollte. Bereits bei den Testfahrten auf Phillip Island gab es zahlreiche Verletzte. In Assen war Leon Haslam (Honda) schwer gestürzt und der unverschuldete Crash von Rea hätte tödlich enden können. Der Höhepunkt war jedoch beim Meeting in Istanbul erreicht. Mit Loris Baz (Kawasaki), Jonathan Rea (Honda), Carlos Checa (Ducati), Leon Camier (Suzuki) und Max Neukirchner (Ducati) waren fünf Superbike-Asse gleichzeitig mit zum Teil schweren Verletzungen außer Gefecht gesetzt. Den Anfang hatten in Istanbul Camier und Checa gemacht. Am Start standen letztlich noch 16 der 20 ursprünglich gemeldeten Fahrer.

Leon Haslam (Pata Honda) – von seinen Landsleuten auch oft „Pocket Rocket“ genannt, was in Anspielung auf seinen berühmten Vater „Rocket Ron“ gedacht war. Wie Teamkollege Johnny Rea blieb auch der schnelle Engländer 2013 nicht von Verletzungen verschont (© WorldSBK).

Das erste Rennen in Istanbul
Mit einem seiner berüchtigten Blitzstarts führte bis nach der ersten Hälfte des ersten Laufs Tom Sykes, bis Eugene Laverty auf der Aprilia die Spitze übernahm. Der Nord-Ire brachte den Sieg mit etwas über zwei Sekunden Vorsprung auf Melandri nach Hause, der Sykes 3 Runden vor Schluss noch geschnappt hatte. Platz 4 ging an Guintoli vor Giugliano und dem Spanier Toni Elias, der bei Red Devils Roma Michel Fabrizio ersetzte. Dieser war von Pata Honda als Ersatz des bis Saisonende fehlenden Rea engagiert worden, musste sich aber mit Rang 10 begnügen. Siebter wurde Cluzel vor Davies und Haslam. Platz 11 ging an Sandi vor Iannuzzo und den beiden überrundeten Türken Uprak und Ercelik.

Nach dem Start in Istambul in der abschüssigen Linkskurve führte Kawasaki Ass Tom Sykes vor den beiden Aprilias von Eugene Laverty und Sylvain Guintoli. Der Engländer hatte bei Anreise in der Türkei mit nur einem Punkt vor dem Franzosen die WM wie nach Imola wieder angeführt (© WorldSBK).

Der zweite Lauf von Istanbul
An der Spitze war es eine Kopie des ersten Rennens. Erneut führte Tom Sykes bis kurz nach Rennmitte, bevor wieder Laverty das Kommando übernahm. Diesmal gewann der Aprilia Pilot vor dem WM-Leader und Teamkollege Guintoli. Melandri wurde vierter vor Elias, Davies, Cluzel und Haslam. Rang 9 ging an Giugliano vor Fabrizio, Aitchison, Sandi und Iannuzzo. Die beiden Nachzügler aus dem Gastgeberland folgten erneut mit Runden-Rückstand. Ihre schnellsten Zeiten lagen immer noch knapp 9 Sekunden über denjenigen der Spitze. Bedenklich war auch der Topspeed der beiden türkischen Lokalhelden. Nachfolgend das offizielle Resultat, auf dem deren Werte unter „Speed“ aufgeführt sind, siehe rot markiert.

Nach dem Skandalrennen in Mosport (Kanada), als die gesamte Weltelite das Event 1991 aufgrund der zu gefährlichen Strecke boykottiert hatte, kam es erneut zu einem fragwürdigen Fall. Diesmal gab es 12 Jahre später erneut WM-Punkte für Fahrer, die in einem WM-Lauf eigentlich gar nichts zu suchen hatten. Verantwortlich dafür war auch diesmal die FIM, als oberste Motorsportbehörde. Eine Institution, welche sich über Jahrzehnte im Motorsport definitiv nie mit Ruhm bekleckert hatte (© WorldSBK).
Aprilia Ass Sylvain Guintoli – hier vor Tom Sykes (Kawasaki) und Marco Melandri (BMW) – der Franzose hatte seine WM-Führung nach dem Nürburgring wieder an den Engländer verloren. Doch es waren noch 3 Runden mit je 2 Rennen ausstehend und damit war der Titelkampf immer noch offen (© WorldSBK).

Rückkehr nach Laguna Seca für Runde 12

Die Zeiten, als sich die Superbike Asse vor den Rennen in USA fürchteten, waren schon lange vorbei. In den ersten Jahren der WorldSBK waren die Events in Übersee dafür berüchtigt, dass oft die einheimischen Piloten dominierten und manchmal nur einzelne WM-Fahrer überhaupt in den Top Ten landeten. Sugo (Japan) und Australien waren genauso gefährlich für die Fahrer, welche es nicht schafften, ganz vorne mitzumischen. So konnte man schnell sehr viele Punkte auf diejenigen verlieren, welche dieses Kunststück fertigbrachten. Doch mittlerweile war dies vorbei und am Ende landete mit Roger Lee Hayden nur ein US-Boy mit einer Wildcard überhaupt in den Top Ten. Sieger in einem in 3 Etappen ausgetragenen Rennen nach 2 Abbrüchen war WM-Leader Tom Sykes vor Chaz Davies, Eugene Laverty und Marco Melandri. Dahinter folgten Guintoli, Giugliano, Cluzel, Elias und Badovini.

Tom Sykes (Kawasaki) – im Vorjahr den ersten Titel gegen Max Biaggi um nur einen halben Punkt verloren. Nachdem der Aprilia Fahrer zum Saisonende 2012 zurückgetreten war, galt der Engländer automatisch als Kronfavorit und er ging auch als WM-Leader in Kalifornien an den Start (© WorldSBK).

Das zweite Rennen in Kalifornien
Es kam zu Beginn zu einem Schlagabtausch zwischen dem WM-Leader und dem dritten des ersten Laufs. Diesmal hatte dabei der Nord-Ire auf der Aprilia am Ende die Nase vorne. Laverty gewann vor Giugliano und Melandri, während Sykes, nur vierter wurde. Weil er dabei Guintoli knapp hinter sich gelassen hatte, störte dies den Engländer letztlich wenig. Cluzel wurde hinter seinem französischen Landsmann Guintoli sechster vor Elias, Hayden (Suzuki) und David Salom. Der Spanier ersetzte den seit dem Istanbul Event immer noch verletzten Loris Baz bei Kawasaki. Dieser sollte wie Rea bis zum Saisonende nicht mehr zurückkommen. Rang 10 ging an Fabrizio vor Haslam, dem US-Amerikaner Young (Suzki) und Aitchison.

Tom Sykes (Kawasaki) vor Eugene Laverty (Aprilia) und den weiteren Verfolgern – hier bei der Einfahrt in die berüchtigte Cork Screw. In der drittletzten Runde konnte der WM-Leader seinen Vorsprung weiter ausbauen (© WorldSBK).

Die vorletzte WM-Runde auf dem Circuit de Nevers Magny-Cours

Für Sylvain Guintoli ging es bei seinem Heimrennen am westlichen Rand des Burgunds darum, seinen Rückstand auf Sykes in der WM zu verkleinern. Andernfalls war es aus mit seiner Titelchance auf den Engländer. Doch gegen den Kawasaki Piloten war am Sonntag um die Mittagszeit im ersten Rennen kein Kraut gewachsen. Hinter Sykes wurde Guintoli zweiter vor Aprilia Teamkollege Eugene Laverty und lag damit weiter vor dem Nord-Iren im Zwischenklassement. Dieser war Guintoli nach Laguna Seca bis auf einen Punkt nähergerückt. Vierter wurde Giagliano vor Melandri, Pirro, Fabrizio und Haslam. Rang 9 ging an Badovini vor Lanzi, Salom, Sandi und dem Franzosen Vincent Philippe (Suzuki). Dessen Landsmann Cluzel war genauso wie Elias und Davies gestürzt.

Sylvain Guintoli (Aprilia) – der Franzose hielt sich als Nachfolger von Max Biaggi für den Hersteller aus Noale in Norditalien prächtig und kämpfte gleich auf Anhieb mit Sykes um den Titel. Ausgerechnet in seiner Heimat wurde es aber langsam eng für ihn (© WorldSBK).

Der zweite Lauf von Magny-Cours
Der WM-Leader wiederholte seinen Start-Ziel-Sieg aus dem ersten Rennen und baute vor der Finalrunde seinen WM-Vorsprung auf 37 Punkte aus. Dahinter hatten sich die beiden Aprilia Teamkollegen Guintoli und Laverty bis ins Ziel um Platz zwei gebalgt. Diesmal hatte am Ende der Nord-Ire dabei die Nase knapp vor dem Franzosen. Mit je einem zweiten und dritten Platz ging es für die beiden weiter nach Andalusien. Sie lagen nur einen Punkt auseinander, aber im vorletzten Rennen konnte Sykes dank seiner komfortablen Führung den Sack bereits zu machen und mit einer guten Leistung den Titel vorzeitig sichern.

Vierter wurde Giugliano vor Davies und dem erstaunlich starken Vincent Philippe auf Rang 6. Dahinter folgten Melandri, Elias, Lanzi, Badovini, Salom und Aitchison. Wie im ersten Rennen war auch der zweite Lauf mit roten Flaggen abgebrochen worden. Am Mittag war ein Crash von Mark Aitchison der Anlass gewesen und am Nachmittag war einsetzender Regen der Grund für den Abbruch. Davor waren Pirro, Cluzel und Iannuzzo gestürzt. Unmittelbar nach dem Crash von Guintoli, der auf bereits nasser Fahrbahn ausgerutscht war, kamen die roten Flaggen. Daher wurde der Franzose noch als dritter gewertet, weil wie üblich für die Wertung die Runde davor galt.

Marco Melandri auf der BMW S-1000RR – in seinem zweiten Jahr für die Blau-Weissen war der Traum vom ersten Titel für ihn und den deutschen Hersteller ab der Frankreich-Runde ausgeträumt. Der Vizetitel lag für den kleinen Mann aus Ravenna aber noch drin (© BMW WorldSBK).

Das Saisonfinale in Jerez de la Frontera

Eugene Laverty war mit Ausnahme der vorletzten Runde der führende Mann im Rennen. BMW Speerspitze Melandri hatte kurz die Nase vorne gehabt, doch der Nord-Ire kreuzte um 0,218 Sekunden vor dem Italiener die Ziellinie. Dritter wurde Sykes vor Guintoli und damit stand der Kawasaki Pilot bereits als neuer Weltmeister fest. Platz 5 ging an Elias vor Giugliano, Davies, Camier und Javier „Xavi“ Fores. Der Spanier war als Ersatz für den seit Istanbul wie mehrere seiner Kollegen verletzten Carlos Checa aufgeboten worden und machte seine Sache mit P9 sehr gut. Zehnter wurde Aitchison vor Cluzel, dessen Landsmann Sylvain Barrier (BMW), Badovini und Rückkehrer Max Neukirchner. Der Deutsche hatte wie Leon Camier nach seinem Sturz in der Türkei zwei Runden verpasst.

Tom Sykes – der Spaßvogel aus Huddersfield holte exakt 20 Jahre nach dem US-Amerikaner Scott Russell den zweiten Titel für die Grünen. Ein Jahr nachdem er nur um 0,5 Punkte gegen Max Biaggi den Kürzeren gezogen hatte, klappte es nun endlich doch noch (© WorldSBK).

Das zweite Rennen in Jerez
Einmal mehr war Tom Sykes vom Start weg in Führung. Aber Eugene Laverty war wild entschlossen, den Kawasaki Piloten zu schlagen und sich mit einem Sieg den Vizetitel zu erobern. Dies schaffte der Aprilia Pilot auch und er holte sich seinen zweiten Doppelsieg der Saison und zugleich auch seiner Karriere. Es war der zwölfte Triumph des Nord-Iren und sein bestes Jahr in der WorldSBK. Er sollte noch sehr viele Jahre in der seriennahen WM verbleiben, konnte aber dabei nie mehr an diesen Erfolg anschliessen. Guintoli wurde dritter, seine Zeit sollte aber schon bald kommen. Platz 4 ging an Elias vor Davies, Camier, Lanzi, Cluzel, Aitchison und Giuliano. Max Neukirchner holte sich in seiner letzten Saison als Stammfahrer im letzten Rennen Rang 11. Zwölfter wurde Broc Parkes vor Barrier, Fabrizio und Sandi.

Max Neukirchner (MR Racing Ducati) – auch in seinem letzten Jahr als Stammfahrer in der WorldSBK nicht von Verletzungen verschont, aber sich mit einer guten Leistung von seinem Team verabschiedet. Selbst für MotoGP Piloten wie Bradl und Moto3 Weltmeister Cortese sollten seine Fußstapfen für einen Nachfolger aus Deutschland zu groß bleiben (© WorldSBK).

Die Fahrer-Weltmeisterschaft 2013

Jonathan Rea (Pata Honda) – zum zweiten Mal nach 2011 war der Nord-Ire aufgrund einer Verletzung nur WM-Neunter geworden. Zumindest an seinem Ausfall ab dem Nürburgring-Rennen war er völlig unschuldig. Aber er kam im Jahr danach stärker zurück denn je und legte damit den Grundstein für eine unglaubliche Fortsetzung seiner weiteren Karriere (© WorldSBK).

Hersteller-Weltmeisterschaft 2013

Die prunkvolle BMW Hospitality – nach den WM-Rängen 5 und 3 in den beiden Jahren gab es 2013 keine weitere Steigerung. Damit warf die Firma aus München auch bereits enttäuscht das Handtuch und sollte erst 2019 wieder als Werksteam zurückkehren.

>>weiter siehe in Kürze Teil 53 über die Geschichte der WorldSBK