Skurriles und weniger originelles – 1 Woche vor MotoGP Saisonstart
Giacomo Agostini ist der erfolgreichste Fahrer der Motorrad-Weltmeisterschaft. Dies ist ein Fakt und ebenso unbestritten ist der Umstand, dass einige seiner Titel auf die Überlegenheit seiner MV Agusta zurückzuführen war. Dazu hatte er in seinen besten Jahren oft höchstens 3 oder 4 ernstzunehmende Gegner. Aber wer 15 Titel eingefahren hat, braucht sich darum nicht kümmern. „Ago nazionale“ wird auf Ewigkeit unvergessen bleiben und wir wären die Letzten, die das Image des Idols der 1960-er Jahre ankratzen wollten. Trotzdem erlauben wir uns ausnahmsweise die Frage, ob er noch ganz bei Trost sei, ohne dies wirklich böse zu meinen. Bitte jeder Leser für sich zu entscheiden, was er davon hält, was Agostini öffentlich von sich gab.
Ago’s Vorschlag: Marc Marquez soll fahren und letzter werden!
Es gibt offenbar Belege dafür, dass der 15-fache Rekordweltmeister diesen Vorschlag platzierte. Agostini verlangte in einer offenen Diskussion mit den italienischen Medien, Marquez solle unbedingt in Losail bereits mitfahren. Aber davor müsse er versichern, letzter werden zu wollen. Hallo! Meinte die MV Agusta Ikone dies wirklich ernst? Ein Vollblutrennfahrer soll sich ernsthaft ans olympische Motto halten. Ganz einfach nur mitfahren, aber sogar absichtlich verlieren, geht das wirklich? Abgesehen davon, dass einem wie Marc dies wohl unmöglich gelingen könnte, selbst wenn er es sich ernsthaft vornehmen würde. Wie alle seiner Kollegen ist er auf zwei Rädern im Rennen wie ein wildes Tier, da gibt es keinen Pardon und natürlich auch keine Zurückhaltung.
Unschöne Erinnerungen – ausgerechnet vom Altmeister geweckt
Wir erinnern daran, dass er laut Reglement 2015 eigentlich im MotoGP GP von Sepang hätte mit einer schwarzen Flagge aus dem Rennen genommen werden müssen. Jeder der Millionen Zuschauer am TV konnte beobachten, dass er nicht für sich und um zu gewinnen fuhr. Statt um den Sieg zu fahren, hielt er mehrmals absichtlich Valentino Rossi auf, der Lorenzo einfangen wollte. Der Rest der Geschichte ist bekannt, Valentino wehrte sich auf seine Art und nur er wurde danach bestraft. Andernfalls hätte er womöglich seinen 10. Titel geholt, er war auf dem besten Weg dazu. Wer nicht um den Sieg fährt, gehört definitiv in kein Rennen, sondern in eine sogenannte Zuverlässigkeits-Fahrt. Solche Veranstaltungen waren zu Giacomos Jugendzeit überall in Europa sehr beliebt. Aus Respekt vor Ago und seinen Leistungen, bitte seinen Vorschlag daher als Scherz zu verstehen!
Weniger lustig – die nächste Panne von Losail
Zu den MotoGP Randgeschichten vor Saisonstart gehört auch die nächste Panne nach dem Sandsturm von Testtag 5 der MotoGP nicht unerwähnt. Viele der für die Moto2 und Moto3 Tests ab 19. März zuvor angereisten Teammitglieder sassen nach ihrer Ankunft in ihren Hotels in Quarantäne fest. Es dauerte zum Teil volle 2 Tage, bis deren PCR-Tests ausgewertet vorlagen, ein veritabler Skandal im Wüstenstaat Katar. Aber niemand zahlt ohne Zuschauer so gut wie die Kataris. Daher findet die Dorna bestimmt einen Weg, sich und die Araber bei nächster Gelegenheit wieder kräftig selbst zu loben. Die festsitzenden fanden dies jedoch weniger lustig und einige von ihnen hatten es danach nicht geschafft, ihre Bikes bis zur ersten Session rechtzeitig zu präparieren.
Die „sensationelle“ Rückkehr von Andrea Dovizioso
Wir hatten darüber berichtet, dass der Italiener ein Test-Comeback für Aprilia geben wird, siehe unter: http://www.motoracers.eu/erste-annaeherung/. Daran ist jedoch unabhängig der Form aller Schlagzeilen dazu, wenig Sensationelles. Aber auch wir freuen uns darüber, dass der „alte Dovi“ zwei Testtage auf der in Qatar pfeilschnellen Aprilia erhält. Dazu natürlich mit der Firma aus Noale, damit für die Weiterentwicklung einen Glücksgriff getan und damit eine Win-win-Situation geschaffen zu haben. Der clevere Dovizioso bleibt damit in Erinnerung und kann zeigen, wie stark er immer noch ist. Mitte April ist rechtzeitig, um im Gespräch bei den verschiedenen Teamchefs zu bleiben. Sollte Aleix Espargarós Teamkollege Savadori zudem enttäuschen, was derzeit zu befürchten ist, könnte es doch noch während der Saison zu Einsätzen von Andrea im Jahr 2021 kommen. Dies gilt auch für den Fall, sollte sich ein Fahrer ernsthaft verletzen und längere Zeit ausfallen.
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