Johann Zarco (Pramac Ducati) auf dem Circuito de Cataluña am Freitag der schnellste Mann und einmal mehr der beste von allen Ducati Fahrern, von welchen es wie Yamaha ganze drei am ersten Tag in die Top Ten schafften.

Die Ducati Speerspitze vor 2 Yamahas – Zarco schnellster

Der Morgen war im FP1 schon beinahe eintönig verlaufen, als in der zweiten Halbzeit einzig Aleix Espargaró noch seine Position verbesserte, während es auf den vorderen Plätzen ansonst kaum Veränderungen gegeben hatte. Doch es war klar, dass am Nachmittag die meisten zur Jagd auf eine schnelle Zeit blasen würden und so kam es dann auch. Wie wir während unserem Live-Blog erlebten, war es diesmal deshalb fast nur in den letzten Minuten wirklich spannend. In der MotoGP zeigte sich dabei erneut, dass eine früh erzielte Zeit oft sehr wenig wert ist. Ein gutes Beispiel dafür war Marc Marquez, der anfänglich noch mit vorne in den ersten fünf gelegen hatte.

In der Monster Energy Box mit Silvano Galbusera (links) und Maverick Viñales – anstelle von Esteban Garcia probiert es das Team mit dem erfahrenen Italiener als neuem Crew-Chief des Katalanen und die Zusammenarbeit schien so weit bereits erste Früchte zu tragen. Ein solider sechster Platz im FP2 lässt für das Wochenende hoffen.

Die Schlacht um die vordersten zehn Plätze
Während der Repsol Honda Mann sein Pulver offensichtlich schon früh verschossen hatte, ging es erst richtig bunt zu und am Ende war es Johann Zarco, der die Rangliste anführte. Bei seinem Landsmann Fabio Quartararo hatte man eher den Eindruck, der junge Franzose gab noch nicht sein Letztes. Trotzdem war der Monster Energy Yamaha Fahrer hinter Franco Morbidelli drittschnellster vor einem überraschend starken Binder, Bagnaia und Viñales auf der nur drittbesten Yamaha, aber immerhin in den ersten sechs. Vor Überraschungsmann und Rookie Enea Bastianini wurde Miller siebter und die letzten beiden Plätze für das provisorische Q2 gehörten den beiden „Spargelbrüdern“ Aleix und Pol. Bis auf Suzuki mit Einzelkämpfer Mir waren damit alle Hersteller in den Top Ten vertreten. Nachfolgend die Rangliste mit in Kursivschrift den Fahrern, die am Samstagmorgen für den direkten Einzug ins Q2 eine Steigerung benötigen.

P, No, Rider, Km/h, Time/Gap
1, 5, Johann ZARCO, 350.6, 1’39.235,
2, 21, Franco MORBIDELLI, 341.7, 1’39.256, 0.021 / 0.021
3, 20, Fabio QUARTARARO, 343.9, 1’39.401, 0.166 / 0.145
4, 33, Brad BINDER, 348.3, 1’39.662, 0.427 / 0.261
5, 63, Francesco BAGNAIA, 347.2, 1’39.760, 0.525 / 0.098
6, 12, Maverick VIÑALES, 342.8, 1’39.821, 0.586 / 0.061
7, 43, Jack MILLER, 349.5, 1’39.914, 0.679 / 0.093
8, 23, Enea BASTIANINI, 345.0, 1’39.977, 0.742 / 0.063
9, 41, Aleix ESPARGARO, 345.0, 1’39.983, 0.748 / 0.006
10, 44, Pol ESPARGARO, 349.5, 1’39.983, 0.748
11, 30, Takaaki NAKAGAMI, 342.8, 1’40.032, 0.797 / 0.049
12, 9, Danilo PETRUCCI, 343.9, 1’40.060, 0.825 / 0.028
13, 10, Luca MARINI, 341.7, 1’40.094, 0.859 / 0.034
14, 88, Miguel OLIVEIRA, 346.1, 1’40.096, 0.861 / 0.002
15, 93, Marc MARQUEZ, 346.1, 1’40.120, 0.885 / 0.024
16, 36, Joan MIR, 345.0, 1’40.150, 0.915 / 0.030
17, 27, Iker LECUONA, 345.0, 1’40.251, 1.016 / 0.101
18, 73, Alex MARQUEZ, 346.1, 1’40.690, 1.455 / 0.439
19, 46, Valentino ROSSI, 343.9, 1’40.836, 1.601 / 0.146
20, 32, Lorenzo SAVADORI, 340.6, 1’40.981, 1.746 / 0.145
21, 89, Jorge MARTIN, 348.3, 1’41.243, 2.008 / 0.262

Enea Bastianini (Avintia Esponsorama Ducati) war die Sensation des ersten Tages, mit seiner achtbesten Zeit noch vor unzähligen großen Namen damit provisorisch für das Q2 qualifiziert.
Jorge Martin (Pramac Ducati) ist seit seinem Sturz in Portugal das erste Mal wieder dabei – vorerst ließ es der Spanier am ersten Tag jedoch ruhig angehen und er beschränkte sich mit dem 21. und letzten Rang am ersten Tag.

Ducati und Yamaha sehr stark – Suzuki und KTM werfen Fragen auf

Bei Marc Marquez wäre alles von top drei bis P15 keine Überraschung gewesen, am Ende war er zweiteres und damit noch vor der besten und einzigen Suzuki mit Joan Mir. Dessen Probleme sorgten in der Box der Blauen für Sorgenfalten, weil nun die Gefahr besteht, dass der amtierende Weltmeister womöglich den Umweg über das Q1 nehmen muss, um es ins zweite Qualifying zu schaffen, wenn überhaupt. Während Pol Espargaró diesmal beste Honda war und damit der einzige, gerade noch knapp in den ersten zehn, was Takaaki Nakagami um knapp fünf Hundertstel verpasst hatte. Damit steht Honda definitiv gar nicht so schlecht da, wie manche Unkenrufe es immer wieder herbeireden wollen. Ganz anders die Situation bei KTM, wo das vermeintliche Aushängeschild Miguel Oliveira nach Rang 2 in Mugello diesmal mit P14 deutlich strauchelte, als es um den provisorischen direkten Einzug ins Q2 ging. Die Rettung kam durch Brad Binder, welcher mit einem starken vierten Platz überraschte. Insofern wirft neben Suzuki am ehesten noch KTM Fragen auf, was die erhoffte Bestätigung einer aufsteigenden Tendenz betrifft.

Franco Morbidelli (Petronas Yamaha SRT) hinterliess mit P2 am Freitag einen sensationell starken Eindruck nach seinem unverschuldeten Pech in Mugello, als ihn der Sturz von Marc Marquez sämtliche Chancen auf ein gutes Resultat gekostet hatte.

Circuito de Cataluña

Streckenskizze mit den verschiedenen Tribünen – Kurve 10 rechts im Bild ist nun wesentlich flüssiger zu fahren, nachdem sie endlich optimiert und eindeutig stark verbessert wurde, was auch der Sicherheit dienen sollte.

Der WM-Stand in allen Klassen nach der 6. Runde in Mugello

Zeitplan des GP von Katalonien

Wo nicht anders erwähnt gilt bei allen Bildern (© MotoGP).