Doug Polen in seinem ersten Superbike Jahr 1991. Nach einer kaum mehr zu übertreffenden Saison trat er im Jahr danach mit der für einen US-Amerikaner nach seinem Titelgewinn unverzichtbaren „number one Plate“ auf seiner Ducati an (© WorldSBK).

Die erste Saisonhälfte 1992 – das 5. Jahr der Superbike WM

Der Weltmeister von 1990 Raymond Roche hatte nach seiner deutlichen Niederlage gegen den Newcomer aus den USA den Platz im Ducati-Werksteam an diesen abtreten müssen. Daher hatte er das Team Raymond Roche Ducati gegründet, mit welchem er auf privater Basis versuchte, sich den 1991 an Doug Polen verlorenen Titel zurückzuholen. Als Vizeweltmeister war dabei die Sponsorensuche zu seinem Glück in der damaligen Zeit eine lösbare Aufgabe. Der WM-Dritte Rob Phillis ging 1992 mit dem Team Moving Kawasaki an den Start. Damit trat der Australier erneut in Grün an, wie viele damals fanden eine Farbe, die definitiv zu ihm passte.

Rob Phillis war in den ersten Jahren der Superbike Weltmeisterschaft das Aushängeschild der grünen Marke. Der Australier trug mit seiner hemdsärmligen Art nicht nur in seiner Heimat viel zur Popularität der WorldSBK bei. Im Jahr 1992 fuhr er seine zweite volle Saison der seriennahen WM (© WorldSBK).

Der Kalender der Saison 1992

Nicht mehr im Kalender war seit dem Boykott von 1991 Mosport in Kanada. Nachdem sämtliche Spitzenfahrer inklusive der im WM-Kampf involvierten US-Amerikaner sich solidarisch zeigten und gar nicht erst angereist war, wurde seitens der FIM auf diese brandgefährliche Strecke endlich verzichtet.

Mit Albacete, Spa-Francorchamps, Johor Bahru und Assen standen vier neue Kurse im Kalender, wovon Spa in Belgien und die „Cathedral of Speed“ im benachbarten Land der Tulpen und Radfahrer bereits allseits in der Motorsportwelt bekannt waren. Wie in den ersten drei Jahren der Superbike WM war nach einer Pause im Vorjahr das Finale wieder in Manfeild (Neuseeland) geplant. Zum ersten Mal waren in Italien und neu auch Spanien zwei WM-Läufe ein einer Saison ausgeschrieben. Nachfolgend die Strecken im Kalender mit den genauen Daten und bisherigen Rekorden vor Saisonbeginn 1992, soweit vorhanden und nicht neu.

Mit nur 2 Ausnahmen waren alle Vorjahres-Rekorde vom amtierenden Weltmeister Doug Polen aufgestellt worden.
Am 50 cm³ GP von Spa-Francorchamps im Jahr 1963 mit dem Japaner Michio Ichino vor Hans-Georg Anscheidt, Isao Morishita und Ernst Degner. Dass dieser Hochgeschwindigkeits-Kurs plötzlich im Kalender auftauchte, dürfte manchen überrascht haben. Immerhin hatte Stéphane Mertens im fünften Jahr seiner WSBK-Teilnahme damit ein Heimrennen erhalten, was bestimmt alleine schon für hohe Zuschauerzahlen gesorgt haben dürfte. Mehr über die früheren Fahrer und ihre Karrieren siehe in unserer ständig wachsenden History.
Luftaufnahme der Strecke von Spa, eine für Motorradrennen eigentlich viel zu gefährliche Strecke (© Circuit de Spa-Francorchamps)

Saisonstart 1992 – das zweite Mal in Spanien

Das Layout der Strecke von Albacete, rund 170 km südwestlich von Valencia, mit einer Länge 3,539 km im Uhrzeigersinn befahren. Es waren 1992 pro Rennen 25 Runden angesetzt.

Saisonstart im Frühling in Spanien machte durchaus Sinn
Bisher war das neue Jahr dreimal in Donington und 1990 ausnahmsweise in Jerez eingeläutet worden. Diesmal ging es nach Valencia, auf die etwas weiter südlich gelegene Strecke von Albacete, wo es im Frühling in der Regel bereits deutlich wärmer als in England ist. Immerhin waren es 1992 neun von 13 WM-Läufen, welche zur Europameisterschaft zählten. Damit hatten die Fahrer aus dem alten Kontinent einen Lauf mehr als im Vorjahr. Nachfolgend ein Auszug aus der Entry-List für das erste Rennen der Saison in Spanien, welche nicht weniger als 73 Fahrer umfasste:

Der Österreicher Hans-Peter Klampfer (Nr. 42) sollte ein Jahr später am 30. Juli an einem nationalen Rennen bei einem Unfall nach einer Kollision mit einem anderen Fahrer den Tod finden.

Das erste Rennen der Saison
Aaron Slight war von Kawasaki nach einigen Achtungserfolgen im Vorjahr bei den Rennen in Sugo, Malaysia und Australien für die komplette Saison 1992 verpflichtet worden. Der Neuseeländer hatte auch vor zwei Jahren in Australien bereits 2 Top Ten Resultate und seiner Heimat einen Podestplatz geholt. Mit seinem Sieg im 1. Rennen von 1992 auf der für alle Fahrer neuen Strecke von Albacete erwies er sich auf Anhieb als gute Investition für sein Team Moving Kawasaki. Platz 2 ging an den amtierenden Weltmeister Doug Polen (Ducati) vor Fabrizio Pirovano (Yamaha), Giancarlo Falappa (Ducati) und Daniel Amatriain als bestem Spanier auf einer Ducati. Vizeweltmeister Raymond Roche auf seiner privaten Ducati wurde hinter Rumi Honda Pilot Baldassare Monti nur siebter. Der Japaner Takahiro Sohwa, Rob Phillis (beide Kawasaki) und Lokalmatador Juan Manuel López Mella auf Nivea Honda komplettierten die Top Ten.

WorldSBK
Aaron Slight auf seiner Kawasaki ZXR750 beim Saisonauftakt in Albacete, als der Neuseeländer auf Anhieb seinen ersten Sieg einfahren konnte (© WorldSBK).

Der zweite Lauf von Albacete
Nachdem das erste Rennen bereits bei Nässe stattgefunden hatte, war die Strecke auch im zweiten Lauf noch feucht, aber zumindest regnete es nicht mehr. Aaron Slight stürzte in der siebten Runde und bei um rund 6 Sekunden schnelleren Rundenzeiten gab es wie oft in dieser Zeit ein Wimpernschlag-Finale. Roche gewann hauchdünn vor Rob Phillis und Amatriain, der die schnellste Runde zwei Umläufe vor Schluss gefahren war. Pirovano wurde vierter vor Falappa und Polen. Die Top Ten wurden von den drei Kawasakis Piloten Scott Russell (USA), John Reynolds und Terry Rymer (beide GBR) vor Carl Fogarty auf Ducati komplettiert. Insgesamt 10 Fahrer sahen in diesem Lauf die Zielflagge nicht und zwei waren gar nicht zum Rennen angetreten.

Raymond Roche (Ducati 888) – der Weltmeister von 1990 war in den ersten beiden WM-Runden der erfolgreichste Fahrer und durfte sich als amtierende Vizemeister wieder Hoffnungen auf einen neuerlichen Titelgewinn machen (© WorldSBK).

Runde 2 in Donington Park

Zu den Fahrern mit einem schlechten Saisonstart gehörte insbesondere Stépane Mertens. Der Belgier, im Vorjahr noch WM-Vierter, war in Spanien nicht über die Ränge 11 und 12 hinausgekommen. In Donington war es diesmal sonnig und trocken. Mertens holte sich im ersten Lauf Platz 7 und verpasste die Punkteränge mit P16 im 2. Rennen. Lauf eins ging an Raymond Roche vor Pirovano, Russell, Phillis, Slight und Polen. In der achten Runde war Carl Fogarty mit seiner Ducati 888 gestürzt.

Im zweiten Rennen ließ der Engländer Fogarty seine Klasse aufblitzen und entschied vor Roche und Russell zum ersten Mal einen WM-Lauf der Superbike WM für sich. Der Sohn von Hobby-Rennfahrer George war als Jugendlicher auf seinen Vater böse gewesen, wenn dieser nicht das letzte aus seiner Maschine herausholte, um der Beste von allen zu sein. Nun war der Sohn auf dem Weg, es aus seiner Sicht besser zu machen.

Carl Fogarty (Ducati 888) bei seinem Jubel nach seinem ersten Sieg in der Superbike WM in Donington Park, welchem noch sehr viele weiteren folgen sollten (© WorldSBK).

Zum fünften Mal in Folge auf dem HockenheimRing

Streckenskizze des Hockenheimrings aus dem Programmheft von 1988, der Premiere und dem ersten Jahr der seriennahen Weltmeisterschaft. Rechts die damaligen Rekordrunden mit unten der Referenz für die WSBK von Virginio Ferrari auf einer Bimota YB4 mit dem legendären 5-Ventil Vierzylindermotor der Yamaha FZR-750. Vier Jahre später fuhr die WorldSBK bereits annähernd so schnelle Zeiten wie 1988 die 500 cm³ Königsklasse.

Für die Saison 1992 für einmal nur die zweitlängste Strecke im Kalender
Roche reiste als WM-Leader nach Deutschland. In der WM führte er mit 66 Punkten vor Pirovano (56), Polen (50) und Phillis (46). Der damals noch 6,788 km lange Kurs präsentierte sich bei sonnigem und trockenem Wetter und es waren pro Lauf jeweils nur 14 Runden zu absolvieren. Bis Spa-Francorchamps für allerdings nur eine Saison in den Kalender aufgenommen wurde, war der Hockenheimring die längste Strecke im Kalender gewesen. Hier konnte sich zum ersten Mal der amtierende Weltmeister und Rekordhalter diesmal durchsetzen. Doug Polen gewann mit etwas über 5 Sekunden Vorsprung auf Rob Phillis das erste Rennen der noch jungen Saison. Dahinter folgten mit Slight und Russell zwei weitere Kawasakis. Roche musste sich diesmal vor Stéphane Mertens und dem Franzosen Hervé Moineau auf Suzuki mit Platz 5 begnügen.

Das Programmheft vom deutschen WM-Lauf, für 5 D-Mark (umgerechnet ca. 2 bis 2,5 Euro) bekam man damals auch ein großes Getränk am Verpflegungsstand und dazu sogar eine Wurstsemmel.

Der zweite Lauf auf dem Hockenheimring
Doug Polen holte sich im zweiten Rennen seinen ersten Doppelsieg nach der Rekordsaison von 1991, als er nicht weniger als 17 Mal triumphiert hatte. Der Australier Phillis war erneut bester Kawasaki Pilot mit Platz 2 vor Giancarlo Falappa, Raymond Roche (beide Ducati), Aaron Slight und Fabrizio Pirovano auf der besten Yamaha. Die Top Ten wurden komplettiert von Russell, John Reynolds, dem Schweizer Andreas Hofmann (alle Kawasaki) und der besten Suzuki mit Hervé Moineau. Insgesamt acht Fahrer sahen die Zielflagge nicht, darunter der Spanier Amatriain und der Italiener Monti.

Doug Polen (Ducati 888) – der amtierende Weltmeister dominierte das Wochenende auf dem Hockenheimring und holte sich einen lupenreinen Doppelsieg (© WorldSBK).

Runde 4 – die Premiere in Spa-Francorchamps

Nach der Hochgeschwindigkeits-Strecke von Hockenheim ging es mit Spa auf dem nächsten High-Speed Circuit weiter. Mit dem Österreich-Ring wartete 2 Runden später noch ein weiterer Kurs dieser Kategorie. Doug Polen hatte in der WM nach seinem Doppelsieg in Deutschland Boden auf WM-Leader Roche gutgemacht und lag nun punktgleich mit diesem mit 90 Punkten in Führung. Der erste Lauf wurde eine Beute von Rob Phillis, der mit Lokalmatador Mertens und Scott Russell das Podium bildete. Polen war hinter Falappa fünfter geworden und Slight kreuzte auf Rang 6 das Ziel. Raymond Roche schied in der ersten Runde durch Sturz aus und auch Fabrizio Pirovano flog im vorletzten Umgang ab.

Eau Rouge – die Aufnahme dieser berüchtigten Stelle erklärt, weshalb hier schon lange keine WM-Rennen von MotoGP und WSBK mehr durchgeführt werden (© Circuit de Spa-Francorchamps)

Der zweite Lauf von Spa sollte der letzte in Belgien bleiben
Wenig verwunderlich war der zweite Lauf das letzte Rennen, welches die WorldSBK auf der schön gelegenen Strecke in den Ardennen bestritt. Doug Polen gewann mit dem zweiten Lauf sein drittes Rennen der Saison vor Falappa, Pirovano, Roche und Phillis. Lokalmatador Mertens musste sich mit Platz 6 vor Slight und Fogarty begnügen. Der anfänglich noch auf P3 gelegene Scott Russell fiel bis ins Ziel noch auf Platz 9 zurück. Bevor es erneut nach Spanien weiter ging, lag zum ersten Mal der Weltmeister aus den USA im WM-Zwischenklassement mit 121 Punkten in Führung. Dahinter Rob Phillis mit deren 111 und Raymond Roche mit 103.

Weltmeister Doug Polen vor Pirovano und Russell in Spa 1992 (© WorldSBK).

WM-Runde 5 in Jarama mit dem 100. Rennen der WSBK

Die Strecke nordöstlich von Madrid war im Vorjahr bereits als zweite WM-Runde im Kalender gestanden. Mit 3,858 km (2.397 meilen) wieder einer der kürzeren Kurse, waren hier 24 Runden zu absolvieren und bei schönem Wetter war es am 21. Juni 1992 trocken. WM-Leader Doug Polen hatte fürchterliches Pech, als ihm zwei Runden vor Schluss die Kupplung kollabierte und er deshalb aufgeben musste. Auch Mertens fiel mit einem eher seltenen Problem aus. Beim Belgier war es der Lenkungsdämpfer, der in die Binsen ging und ihn nach 6 Runden zur Aufgabe zwang. Ein weiterer Pechvogel im 1. Rennen war Pirovano mit einem Motordefekt an seiner Yamaha FZR-750R. Sieger des 100. Jubiläums-Rennens im 5. Jahr der Superbike WM wurde Rob Phillis auf Kawasaki. Nachfolgend das Resultatblatt des ersten Laufs von Jarama.

Carl Fogarty vor dem Start mit Betreuerin – im ersten Rennen wurde der Engländer fünfter und im zweiten lief es weniger gut für ihn (© WorldSBK).

Der zweite Lauf von Jarama
Nach seinem unglücklichen Ausfall im ersten schlug Doug Polen im zweiten Rennen zu und gewann vor Rob Phillis, der damit den Gesamtsieg holte. Fabrizio Pirovano belegte Rang 3 vor Mertens, Slight Roche und Falappa. Die Top Ten komplettierte der Italiener Fabrizio Furlan auf Ducati, Christer Lindholm (Schweden, Yamaha) und Baldassare Monti auf Rumi Honda. Fred Merkel als Teamkollege von letzterem war genauso wie Carl Fogarty und Davide Tardozzi gestürzt.

Rob Phillis (Kawasaki ZXR-750) – der Australier reiste als WM-Leader in die Steiermark. Auf dem Österreich-Ring, der heute als Red Bull Ring bekannt ist, war der Kawasaki Pilot davor bereits öfters angetreten (© WorldSBK).

WM-Runde 6 auf dem Österreich-Ring

Bis

Der damalige Österreich-Ring war wesentlich flüßiger gegenüber dem heute als Red Bull Ring bekannten Kurs, welcher bereits davor im Jahr 1996 als A1-Ring verschandelt wurde. Die heutige Kurve 1 kann man genauso wie die 3 und 4 kaum mehr als solche bezeichnen, sind es doch heute eher Ecken. Die Superbike WM war auf der noch 5,853 km langen ursprünglichen Strecke unterwegs. Der Italiener Giancarlo Falappa hatte schlechte Erinnerungen an den Österreich-Ring. Die viel zu nahe angebrachten Leitplanken hätten ihn 1990 bei einem fatalen Crash beinahe das Leben gekostet. Mit 27 Knochenbrüchen und einem Arterienriss war seine Saison vorzeitig zu Ende und sogar beinahe sein Leben.

Die Rennstrecke in Spielberg heute – ein in der MotoGP unter den Fahrern höchst umstrittener Kurs, dessen Gefährlichkeit Valentino Rossi und Maverick Viñales 2020 beinahe das Leben kostete.

Die unglaubliche Leistung von Falappa
Und was machte der Haudegen im Jahr 1992 in der Steiermark? Zwei Jahre nach seinem lebensgefährlichen Unfall gewann er in einem der knappsten Rennen der Saison 0,209 Sekunden vor WM-Leader Rob Phillis, dem amtierenden Weltmeister Doug Polen und Fabrizio Pirovano. Der viertplatzierte Italiener hatte auf seinen Landsmann und Sieger nur gerade 0,879 Sekunden Rückstand. Der Schnitt von Falappas schnellster Runde betrug damals 188,888 km/h. In der MotoGP wurde bis 2020 die bis dahin schnellste Runde auf dem Red Bull Ring von Marc Marquez 2019 mit einem Schnitt von 187,2 km/h gemessen. Raymond Roche war im ersten Lauf ausgefallen, als ihn in der letzten Runde ein Motorschaden ereilt hatte.

Giancarlo Falappa (Ducati) – genannt „il Leone di Jesi“ (der Löwe aus Jesi, seinem Geburtsort südwestlich von Ancona). Am 1. Juli 1990 lebensgefährlich verletzt und 12 Tage im Koma knapp dem Tod entronnen und zwei Jahre später an selber Stätte siegreich (© WorldSBK).

Der zweite Lauf von Spielberg
Stéphane Mertens war im ersten Rennen nur 12 Runden weit gekommen, bis ein Ölleck das Aus für den Belgier bedeutete. Im zweiten Lauf lief es für ihn wesentlich besser. Im Ziel musste er sich um lediglich 0,161 gegen einen überragenden Giancarlo Falappa als Doppelsieger geschlagen geben. Roche hielt sich mit Platz 3 und weniger als 4 Zehntel Rückstand auf den Sieger schadlos. Rob Phillis und Doug Polen liefen dahinter noch innerhalb einer Sekunde auf den Doppelsieger ein und selbst Fabrizio Pirovano als sechster hatte nur 1,5 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Mit einem kapitalen Motorschaden hatte es diesmal Aaron Slight 4 Runden vor Schluss erwischt. Die Top Ten wurden komplettiert von Carl Fogarty, Davide Tardozzi, Daniel Amatriain und Fred Merkel, dem Weltmeister von 1988 und 1989. Lokalmatador Andy Meklau schaffte im 2. Rennen immerhin Platz 13.

Rob Phillis (Kawasaki ZXR-750) – der Australier verteidigte in der Steiermark seine WM-Führung und reiste 3 Wochen später nach Mugello, wo der letzte europäische Lauf stattfand, bevor der erste Abstecher nach Malaysia und Japan kam. Danach gab es in Assen und Monza nochmals 2 Runden in Europa (© WorldSBK).

Runde 7 in Mugello

Die schön gelegene Strecke im Apennin war der Schauplatz für die letzte Station vor der Sommerpause, nach welcher es zum ersten Mal in diesem Jahr nach Übersee gehen sollte. Im ersten Lauf hatte der WM-Leader Pech. Nachdem Fred Merkels auf seiner Honda nach fünf Runden mit einem Motorschaden ausgefallen war, verabschiedete sich der Australier Rob Phillis bei Halbzeit mit einem Sturz aus dem ersten Rennen. Der Sieg ging an Raymond Roche vor Doug Polen, Giancarlo Falappa und Stéphane Mertens. Für die zahlreich angereisten Tifosi war es natürlich begeisternd, gleich 4 Ducatis auf den ersten vier Plätzen zu bejubeln.

Das Podium von Mugello nach dem ersten Rennen mit von links Doug Polen, Raymond Roche und Lokalmatador Giancarlo Falappa (© WorldSBK).

Das zweite Rennen in Mugello
Bis auf den Platztausch auf den Rängen 2 und 3 war der zweite Lauf bezüglich des Podiums fast eine Kopie des ersten. Diesmal war jedoch Carl Fogarty viertbeste Ducati auf Platz 4. Dahinter schaffte es diesmal Rob Phillis wenigstens nach dem Pech im ersten Rennen auf Platz 5. Aber die WM-Führung hatte der Australier damit wieder an Doug Polen verloren. Der Rückstand des Kawasaki Piloten betrug jedoch nur 10 Punkte, hinter ihm lauerte jedoch mit nur 5 Zählern weniger Raymond Roche. Mit vier Siegen totalisierte der Franzose gleich viele wie der in der WM wieder führende US-Amerikaner und amtierende Weltmeister Polen. Auf Rang 4 folgte der italienische Haudegen Falappa. Nach 7 von 13 Runden war sein Rückstand auf den WM-Leader mit 26 Zählern noch durchaus überschaubar.

Carl Fogarty (Ducati) – mit der Nummer 7 im ersten Lauf von Mugello in seinem ersten Jahr auf den roten Rennern aus Bologna nur fünftbeste Ducati auf Platz 7. Beim zweiten Rennen verpasste der Engländer das Podium mit Rang 4 nur knapp (© WorldSBK).

Zwischenbilanz nach der Halbzeit

Auch wenn es für ihn nicht mehr so perfekt lief wie im Vorjahr, der amtierende Weltmeister Polen führte nach 7 von 13 Runden. Genauso wie der Weltmeister von 1990 Raymond Roche hatte der WM-Leader vier der ersten 14 Rennen gewonnen. Die ersten 8 bis 9 Fahrer der Zwischenrangliste hatten eine Chance auf den Titel. Darunter auch Kawasaki Rookie Aaron Slight, der das erste Rennen der Saison gewonnen hatte, welches bei Regen gestartet wurde. Davide Tardozzi als WM-Dritter von 1988 hatte hingegen nur noch theoretische Titelchancen.

Zum 2. Halbjahr von 1992 der WorldSBK: http://www.motoracers.eu/wsbk-story-teil-10/