Marquez als Impf-Tourist und das falsche Bild der Dorna
Mittlerweile sollten einige der zumindest bei Verstand gebliebenen Mitmenschen es verstanden haben: Impfungen gegen Covid-19 können riskant sein. Mehrere Länder, bis auf das von allen guten Geistern verlassene Österreich, haben bereits reagiert und ihre Impf-Aktionen gestoppt. Kürzlich starb in Italien ein Polizist wenige Stunden nach einer Biontech-Impfung, es geht beim Risiko definitiv nicht nur um Astra-Zeneca. Fast jeder weiß heutzutage auch, dass all diese Impfstoffe nicht für die Mutationen entwickelt wurden, welche heute teils über 70 Prozent der Corona-Pandemiefälle ausmachen. Dazu schützt weder ein negativer Test noch eine Impfung davor, dass man Virusträger ist oder wird.
Zu dritt von Spanien für eine Impfung nach Doha fliegen – ein Irrsinn!
Wieso Marc Marquez zum impfen nach Katar fliegt, wirft vor diesem Hintergrund natürlich nun Fragen auf. Angeblich sei der Spanier mit seinem Vater und einem weiteren Begleiter rein für die Impfung in Doha je 6 Stunden hin- und zurückgeflogen. Sich gegenüber seinen Landsleuten in der Impfreihenfolge vorzudrängeln gilt nicht als Kavaliers-Delikt. Glaubt nun jemand übrigens ernsthaft, nicht auch seine Begleiter seien bei dieser Gelegenheit mit geimpft worden? Aber was ist das überhaupt für ein Irrsinn, um eine Spritze zu erhalten, einen Mittelstreckenflug anzutreten! Und was für eine Perversion der Doha als Organisator dieser fragwürdigen Aktion, dies dann auch noch als vorbildlich zu deklarieren. Wir leben in einer wahrhaft kranken Welt, auch weil die meisten News-Portale dies gar noch völlig kritiklos so wiedergaben.
Die MotoGP Veranstaltung in Losail – schon immer defizitär
Wir waren zwar nicht in der Lage, die Zuschauer eigenhändig zu zählen, als wir 2019 vor Ort waren. Doch bestimmt war es nur ein Bruchteil der offiziell genannten 30-Tausend Besucher, die den Weg an die Strecke fanden. Wir haben von vielen Jahren WorldSBK und MotoGP dafür ein geschultes Auge und in Losail gibt es nur die Haupttribüne, wo sich Zuschauer vor Ort aufhalten können. Natürlich auch dahinter, aber sonst gibt es keinen für Besucher zugänglichen Bereich.
Kein Vergleich zu üblichen Veranstaltungen
Die Ticketpreise in Katar gehören zusammen mit Sepang weltweit zu den günstigsten. Mit 50 Euro pro Person war man in Losail dabei. Damit ist klar, dass die Veranstaltung seit ihrem Bestehen defizitär ist. Misano verdiente im selben Jahr mit rund 9500 VIP-Tickets allein schon rund 8 bis 10 Millionen Euro. Dazu kamen noch die im Vergleich aller Veranstalter zusammen mit Mugello teuersten normalen Tickets für MotoGP überhaupt. Katar hingegen wird von den Scheichs finanziert und damit kamen wenigstens ein paar hundert Besucher in den Wüstenstaat und man hatte weltweite Publicity. Die Dorna als Rechte-Inhaber der MotoGP auf der anderen Seite kassierte prächtig dabei, Jahr für Jahr flossen dabei Millionen in ihre Kassen.
Dorna Boss Ezpeleta und seine weltfremde Sicht der Dinge
Man muss wissen, dass es für die erste Doppelveranstaltung in Katar nur einen einzigen Grund gibt, nämlich das Geld. Kein anderer Veranstalter kann, wie eingangs erwähnt, ohne Zuschauer trotzdem volle Gebühren an die Dorna entrichten. Natürlich bekam auch Herr Ezpeleta mit, dass Katar in der Öffentlichkeit einen immer zweifelhafteren Ruf bekommt. Deshalb plante er zusammen mit den reichen Scheichs einen vermeintlich genialen Streich, um für mehr Goodwill in der Öffentlichkeit zu sorgen. Spät am Abend vor dem 5. Testtag drängten seine Leute (ohne Vorankündigung) die Fahrer und Teamchefs, sich am nächsten Morgen in Doha impfen zu lassen.
Der Plan von Ezpeleta ging nicht vollständig auf
Der Hauptgrund für die Aktion lag auf der Hand. Geimpfte sollten danach möglichst frei reisen können und die Kataris gleich noch als Wohltäter gepriesen werden. Die Nacht- und Nebel Aktion von Doha und den Kataris war von langer Hand geplant. Doch viele Paddock-Mitglieder machten genau deshalb nicht mit. Zumindest Alex Rins und Takaaki Nakagami gaben offiziell bekannt, dass sie auf jeden Fall zuerst mit ihren Vertrauensärzten sprechen wollten. Genau dies wäre aus purer Absicht jedoch nicht möglich gewesen und daher ging der Plan von Ezpeleta am Ende doch nicht ganz auf. Dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, in der Öffentlichkeit zu betonen, die MotoGP wolle sich mit ihren Impfungen als Vorbild darstellen. Der Mann soll Ingenieur sein und begreift dabei offenbar selbst noch immer nicht, dass er damit reine Augenwischerei betreibt. Das Schlimmste ist dabei jedoch die Heuchelei, bei welcher gar noch die meisten Sport-Portale freiwillig mitmachen. Es ist schlicht abscheulich, was hier abläuft. Peinlich dazu noch die Begründung, man impfe um andere Menschen zu schützen. Dies ist nachweislich falsch, da man trotzdem Virusträger sein kann!
Die Heuchelei von Regierungen
Bei der Heuchelei über die vermeintlich gutherzige Aktion von Ezpeleta und den Kataris handelt es sich leider nicht um einen Einzelfall. Politiker wie „Shorty“, der Österreichische Bundeskanzler Kurz, machten sich bereits lächerlich mit vorschnellen Attacken an die Adresse der EU oder an Nachbarländer wie Deutschland. Am Ende stellte sich meist heraus, dass man dabei nur von eigenen Missständen ablenken wollte. Einen weiteren Vogel schossen nun die Verantwortlichen in Deutschland ab. Kurz nachdem sie eben erst Mallorca für den Tourismus ihrer Landsleute freigaben, explodierten Buchungszahlen und Preise. Danach kam noch die heuchlerische Mahnung von Politikern, sie raten den Bürgern von „unnötigen Reisen“ ins Ausland ab. Schon klar, es geht hier um ihre Wählerschaft, auch dies muss man sich dabei vor Augen halten. Aber bereits über die Weihnachts- und Festtage waren täglich um die 50-tausend Urlauber alleine aus Deutschland abgeflogen. Was soll dann bitte vor diesem Hintergrund so eine billige, absolut durchschaubare Heuchlerei!
Noch keine Kommentare